Nutzung von Wolkenkratzern zur Speicherung elektrischer Energie

Nutzung von Wolkenkratzern zur Speicherung elektrischer Energie
Nutzung von Wolkenkratzern zur Speicherung elektrischer Energie
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Ingenieure und Architekten eines renommierten Unternehmens erwägen, Wolkenkratzer als riesige Batterien zur Speicherung von Elektrizität mithilfe der Schwerkraft zu nutzen. Eine einfache und revolutionäre Idee.

Stellen Sie sich eine futuristische Stadt vor, in der Wolkenkratzer nicht nur als Wohnungen oder Büros dienen, sondern auch als riesige Batterien, die Energie speichern können. Es ist keine Science-Fiction! Renommierte Ingenieure und Architekten von Skidmore, Owings & Merrill (SOM) – das den berühmten Burj Khalifa in Dubai entworfen hat – arbeiten derzeit in Zusammenarbeit mit Energy Vault, einem auf Energiespeicherung spezialisierten Unternehmen, an dieser revolutionären Idee.

Das Konzept basiert auf einer alten Energiespeichertechnik, die die Schwerkraft nutzt. SOM plant den Bau von Wolkenkratzern, die ein System namens GESS (Gravity Energy Storage System) integrieren, das auf einfache und geniale Weise funktioniert. Steht überschüssige Energie zur Verfügung, wird diese dazu genutzt, eine schwere Masse auf die Spitze des Gebäudes zu heben. Und wenn Energie benötigt wird, wird dieses Gewicht freigesetzt, sinkt mit der Schwerkraft nach unten und treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. Um dies zu verstehen, stellen Sie sich einen sehr schweren Aufzug vor, den Sie hochfahren, wenn Sie überschüssigen Strom haben, und den Sie hinunterfahren, um Strom zu produzieren, wenn Sie ihn brauchen. Dieses Projekt namens EVu verspricht, Wolkenkratzer in echte städtische Kraftwerke zu verwandeln.

Laut SOM und Energy Vault könnte diese Technologie mehrere Gigawattstunden Energie speichern, genug, um nicht nur den betreffenden Wolkenkratzer, sondern auch benachbarte Gebäude mit Strom zu versorgen. Dies würde eine innovative und ökologische Lösung für die Städte von morgen bieten, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und ihre Energieresilienz verbessern.

© borisbelenky-Adobe Stock

Gleichzeitig befindet sich auch ein weiteres Projekt namens EVc in der Entwicklung. Es basiert auf dem Prinzip der Pumpspeicherung, ähnlich dem Prinzip der Wasserkraftwerke. Hier wird bei überschüssiger Energie Wasser auf die Spitze des Wolkenkratzers gepumpt und auf dem Rückweg wieder freigesetzt, um Turbinen zu drehen und Strom zu erzeugen. Es ist, als würde man einen Wolkenkratzer in einen riesigen Wasserfall verwandeln, bei dem jeder Tropfen Wasser, der fällt, Energie erzeugt.

Obwohl diese Projekte vielversprechend sind, stellen sie doch erhebliche Herausforderungen dar. Der Bau von Türmen, die enorme Gewichte tragen können, ist komplex und teuer. Wolkenkratzer müssen stark genug sein, um diese Massen anzuheben und in der Luft zu halten. Darüber hinaus könnte der für diese Speichersysteme im Inneren des Gebäudes erforderliche Platz ihre Nutzung als traditionelle Wohn- oder Bürogebäude einschränken.

Trotz dieser Herausforderungen ist die Idee, Wolkenkratzer in riesige Stapel zu verwandeln, reizvoll. Es ist Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Suche nach nachhaltigen und innovativen Lösungen für die Städte der Zukunft. Die Nutzung der Schwerkraft als Energiequelle ist eine saubere, zuverlässige und erneuerbare Technologie, die erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise haben könnte, wie wir Energie verbrauchen und speichern. Städte wie New York oder Shanghai mit ihren vielen Wolkenkratzern könnten von dieser Technologie stark profitieren. Durch die Integration dieser Systeme in Neubauten hoffen Architekten und Ingenieure, den CO2-Fußabdruck von Großstädten zu verringern und ihre Energieautonomie zu verbessern.

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