„The Time of a Face“ von Ruth Ozeki: Leben in der Gegenwart

„The Time of a Face“ von Ruth Ozeki: Leben in der Gegenwart
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REVIEW – sozusagen dieses kurze Buch “Protokoll”kontemplativ und retrospektiv.

Eine Frau sitzt vor einem Spiegel. Sie neigt den Kopf. Sollte sie ihre Haare waschen? Brille aufsetzen? Sie dreht sich auf ihrem Kissen. Welche Position sollen wir einnehmen? Die Erfahrung, die Ruth Ozeki uns bietet, ist einfach: Beobachten Sie ihr Gesicht drei Stunden lang im Spiegel. Die Idee mag absurd erscheinen.

Dabei geht es nicht um die Koketterie eines Autors, der Inspiration braucht, sondern darum, eine Variante einer Übung zu reproduzieren, die ein Yale-Professor seinen Studenten vorgeschlagen hat: in ein Museum zu gehen und drei Stunden vor einem Kunstwerk zu verbringen. Warum so viel Zeit? Damit ist der Zuschauer nicht mehr zufrieden „Schau dir die Kunst an, aber sieh sie“.

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Was wird diese Aufmerksamkeit beim Autor hervorrufen? Das ist gewissermaßen der springende Punkt dieses kurzen Buches “Protokoll”, kontemplativ und retrospektiv. Die Minuten vergehen, die 59-Jährige betrachtet zunächst seine Gesichtszüge. Sie bemerkt die ersten Alterserscheinungen. Ihre Narbe, die sie unter ihrem Pony verbirgt, ihre schweren Augenlider und ihre Koteletten …

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