Inoxtags Dokumentarfilm über seine Besteigung des Mount Everest wurde am 14. September auf YouTube hochgeladen und am Tag zuvor in der Vorpremiere in den Kinos gezeigt.
„Kaizen“, der Film des Videofilmers Inoxtag über seine Besteigung des Mount Everest, wurde seit seiner Veröffentlichung auf YouTube am 14. September mehr als 28 Millionen Mal angesehen. Ein Erfolg im Internet, aber auch auf der großen Leinwand: Als der Dokumentarfilm am Freitag, den 13. September, einen Tag vor seiner Veröffentlichung auf YouTube, in 500 Kinos als Vorpremiere gezeigt wurde, lockte er mehr als 300.000 Menschen in die französischen Kinos.
In der Welt des Kinos sind einige jedoch der Meinung, dass die Chronologie der Medien nicht eingehalten wurde und dass die Veröffentlichung von „Kaizen“ in Kinos gegen das Gesetz verstößt. Für die Verbreitung von Filmen in Kinos gelten besondere Regeln, und normalerweise ist es nicht zulässig, einen für YouTube bestimmten Dokumentarfilm dort zu zeigen. Es ist jedoch möglich, beim Nationalen Zentrum für Kino (CNC) ein Ausnahmevisum für die Nutzung zu beantragen, um eine Ausstrahlungsgenehmigung für 500 Vorführungen an maximal zwei Tagen in derselben Woche zu erhalten.
„1 Jahr, um den Everest zu besteigen“: Warum ist die Dokumentation des YouTubers Inoxtag so erfolgreich?
Allerdings hat „Kaizen“ die durch die Ausnahmeregelung gesetzte Grenze bei weitem überschritten. Bereits am Freitag, dem 13. September, dem einzigen Tag, an dem der Inoxtag-Film in die Kinos kam, hatte das Verbindungsbüro der Kinoorganisationen (Bloc) laut Le Film Français die sofortige Rücknahme der dem Dokumentarfilm erteilten Ausnahmegenehmigung gefordert. Auch der Präsident des französischen Kinoverbandes, Richard Patry, prangerte gegenüber Le Figaro einen „Fehler“ an und forderte Sanktionen gegen den Verleiher MK2.
Starke Nachfrage
Laut Les Echos wurde der Dokumentarfilm in Frankreich mehr als 800 Mal gezeigt. MK2 wiederum behauptet, vom Erfolg des Films des Neo-Bergsteiger-YouTubers überwältigt worden zu sein. Der Verleiher teilte Les Echos mit, dass er nie die Absicht gehabt habe, die Regel zu brechen, und dass ursprünglich 350 Vorführungen geplant gewesen seien. Angesichts der hohen Nachfrage und der Tatsache, dass die Vorstellungen innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren, sollen einige Kinos neue Vorstellungen angesetzt haben, ohne den Verleiher zu kontaktieren. Da die Tickets bereits verkauft waren, wäre eine Rückerstattung nicht mehr möglich gewesen.
Der Erfolg von Inoxtags Dokumentarfilm ist jedenfalls unbestreitbar. An den wöchentlichen Kinokassen landete der Film sogar auf Platz zwei, hinter Tim Burtons „Beetlejuice Beetlejuice“.
Jeremy Bruno BFMTV journalist