der florale Wagemut des Designers

der florale Wagemut des Designers
der florale Wagemut des Designers
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Flora, die unendliche Inspirationsquelle des Couturiers: Seine erhabenen Kreationen werden in einem wunderschönen Rahmen präsentiert.

Kleid mit dem Titel „Hommage an Pierre Bonnard“, Organza aus Seidensatin, Haute Couture-Kollektion Frühjahr/Sommer 2001. Foto Sarah Braeck /Yves Saint Laurent

Von Xavier de Jarcy

Veröffentlicht am 1. Oktober 2024 um 13:00 Uhr

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DEin unglaublich besticktes Kleid fällt sofort ins Auge: Blätter und Blumen scheinen auf der Seide gewachsen zu sein. Der Kontrast zwischen Grün und Rot ist elektrisierend. Verstärkt wird es durch eine lilienweiße Szenografie, ein Anagramm von YSL, den Initialen von Yves Saint Laurent (1936-2008). Der große Modedesigner des 20. Jahrhundertse Das zu Ende gegangene Jahrhundert fand seine Hauptinspirationsquelle in der Flora.

Wie Marcel Proust, sein Lieblingsschriftsteller, dessen Zitate entnommen sindAuf der Suche nach verlorener Zeit werden wie auf großen Buchseiten an den Wänden angezeigt: „Plötzlich erschien Madame Swann auf dem Sand des Weges, spät, langsam und üppig wie die schönste Blume, die sich erst mittags öffnete, und blühte um sie herum ein immer anderes Kleid …“ Saint Laurent beschäftigte sich auch intensiv mit den Gemälden von Pierre Bonnard, die er 2001 auf Drucke übertrug, die so leicht wie Blütenblätter waren und mit Zinnoberrot, rohem Grün oder Lila getupft waren. Mit Blumen wagt der Designer alles, sogar einen so kräftigen Orange-Blau-Akkord, wie er perfekt für seine Kollektion von 1989 ist, inspiriert von den Bougainvilleen des Majorelle-Gartens in Marrakesch. Das florale Thema erblüht sogar auf Schmuck, auf einem kleinen Hut mit einem Maiglöckchenzweig und auf einem Hochzeitsbikini im Stil eines Rosenstraußes, den die Schauspielerin Laetitia Casta 1999 während einer Modenschau trug. Obwohl Zu kurz in einem zu kleinen Museum, die Ausstellung wurzelt lange in der Netzhaut.

Bis 4. Mai 2025 im Yves Saint Laurent Museum, Paris 16ᵉ.
Katalog, hrsg. Flammarion, 182 Seiten, 39 €.

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