Nackte Nonnen auf Rollschuhen: Eine als „zu blutig“ empfundene Aufführung macht 18 Zuschauern in Stuttgart übel

Nackte Nonnen auf Rollschuhen: Eine als „zu blutig“ empfundene Aufführung macht 18 Zuschauern in Stuttgart übel
Nackte Nonnen auf Rollschuhen: Eine als „zu blutig“ empfundene Aufführung macht 18 Zuschauern in Stuttgart übel
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In Stuttgart mussten 18 Zuschauer wegen sehr starker Übelkeit während der beiden Aufführungen der Aufführung evakuiert werden Heiligeein Werk des österreichischen Choreografen Florentina Holzinger. In drei Fällen sei ein Arzt zur Behandlung gerufen worden, sagte der Opernsprecher Sebastian Ebling au Wächter. „Am Samstag hatten wir acht Leute und am Sonntag zehn Leute, die von unserem Besucherdienst betreut werden mussten.“

Holzinger, 38, ist bekannt für ihre wilden Auftritte, die die Grenze zwischen Tanztheater und Varieté (absurdes Theater) verwischen. Oftmals tritt ihre rein weibliche Truppe teilweise oder sogar ganz nackt auf, und ihre früheren Shows beinhalteten unter anderem Live-Schwertschlucken, Tätowieren, Masturbation und Actionpainting mit echtem Blut und frischem Kot.

BDSM, Piercings und Übelkeit

Heilige entstand im vergangenen Mai und basiert auf der expressionistischen Oper Heilige Susanna von Paul Hindemith selbst entstand in den 1920er Jahren und löste ebenfalls Kontroversen aus. Hindemiths Originaloper erzählt die Geschichte einer jungen Nonne, die, begeistert von einer Geschichte, die eine der älteren Frauen im Kloster erzählt, nackt zum Altar steigt und den Lendenschurz vom Oberkörper Christi reißt. Eine Begegnung mit einer großen Spinne bringt sie dazu, Buße zu tun und die anderen Nonnen anzuflehen, sie lebendig einzumauern.

Holzingers Version von 2024, die „feministisch“ sein soll, ersetzte die ursprüngliche Aufführung mit nackten Nonnen, die auf einer beweglichen Halfpipe im Mittelpunkt standen, vor einer Wand aus nackten, gekreuzigten Körpern und einem lesbischen Priester, der die Messe feierte.

Warnungen für Zuschauer

Nach der Präsentation von Heilige In seiner Heimat Wien im Juni kritisierten die Bischöfe von Salzburg und Innsbruck die Messe als „respektlose Karikatur der Heiligen Messe“. Die österreichische Künstlerin behauptete, ihre Oper sei dazu gedacht, die Parallelen zwischen dem konservativen Establishment einerseits und den BDSM-Subkulturen andererseits zu erforschen und nicht nur die Kirche zu verspotten.

Am 30. Juni 2023 gibt es in Berlin das Wasserballett „Kranetude“ mit Tanz, Wasserfällen und Wassergeistern. Regie führt die Choreografin Florentina Holzinger.

Picture Alliance/Getty Images

„Wir empfehlen allen Zuschauern, die Warnhinweise genau zu lesen, damit sie wissen, was sie erwartet“, sagte Ebling der Zeitung Stuttgarter Nachrichten. Zuschauer dieses für Erwachsene reservierten Werks wurden vorab gewarnt auslösen Potenzial [scènes pouvant déclencher de vives émotions, des chocs, et/ou réveiller des traumatismes, ndlr]insbesondere durch den Weihrauch, die Lautstärke, die dargestellten expliziten sexuellen Handlungen und die dargestellte sexuelle Gewalt.

Die Warnungen und Zeugenaussagen scheinen Theaterliebhabern keine Angst gemacht zu haben: Die fünf verbleibenden Vorstellungen an der Stuttgarter Oper sowie die beiden Novembervorstellungen in Berlin sind nun zu sehen ausverkauft.

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