Revolte und Reflexion im Museum der Schönen Künste von Le Locle

Revolte und Reflexion im Museum der Schönen Künste von Le Locle
Revolte und Reflexion im Museum der Schönen Künste von Le Locle
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Kann die unsichtbaren Ketten der Gesellschaft sprengen? Dies ist die zentrale Frage der neuen Ausstellung der 11. Triennale für zeitgenössische Druckkunst, die an diesem Samstag im Musée des Beaux-Arts du Locle (MBAL) eröffnet wird. Sein Name Pr3 (Prison, Protest, Print) bezieht sich auf eine explosive chemische Formel. Und das aus gutem Grund: Die Werke der drei ausgewählten Künstler sprechen von Revolte und Gefangenschaft. Für Federica Chiocchetti, Direktorin des MBAL, „ist es eine Einladung, einen Blick auf Menschen und Aspekte der heutigen Gesellschaft zu werfen, die etwas in Vergessenheit geraten sind.“ »

Drei engagierte Künstler: Ein Dialog zwischen Freiheit und Revolte

Paz Errázuriz, eine Figur der chilenischen Fotografie, präsentiert seine erste Retrospektive in der Schweiz. Die für ihren humanistischen Ansatz bekannte Künstlerin fängt das Leben der Ausgegrenzten und Unterdrückten ein und schafft ergreifende Werke, die sich mit der politischen Unterdrückung befassen, die sie in Chile beobachtet hat. In Anlehnung daran präsentiert der Fotograf Laurence Rasti ein intimes und gemeinschaftliches Projekt mit acht Insassen des La Promenade-Gefängnisses in La Chaux-de-Fonds. Seine Porträts, die mitten in der Gefängniswelt entstanden sind, sollen die Härte des Gefängnisalltags und die Schwierigkeit der Wiedereingliederung widerspiegeln. „Ich hatte keinen Zugang zum Inneren des Gefängnisses und das Protokoll, um meine Fotos machen zu dürfen, war ziemlich kompliziert“, erklärt der Schweizer Künstler iranischer Herkunft.

Michael Günzburger vervollständigt diese Reflexion mit seiner Perspektive auf Alltagsgegenstände. Dabei werden Lebensmittel mittels Drucktechnik in ein Kunstwerk verwandelt. Mit diesem Ansatz hinterfragt der Schweizer Maler die Grenzen zwischen Abstraktion und Realität und erfindet den Druck als Werkzeug des visuellen Protests neu.

Gedruckte Kunst: ein Werkzeug für Protest und soziale Reflexion

Die Ausstellung „Gefängnis, Protest, Druck“ will sich nicht mit einer ästhetischen Auseinandersetzung zufrieden geben. Es unterstreicht auch die Rolle der gedruckten Kunst als Träger von Protest und Gesellschaftskritik. Die Veranstaltung ist bis zum 16. März 2025 geöffnet und bietet Führungen, Konferenzen und Workshops.

Den Veranstaltungsplan finden Sie hier./ifp

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