König Karl III. traf am Freitagabend zu einer sechstägigen Reise in Australien ein, seiner körperlich anspruchsvollsten Reise seit der Bekanntgabe seiner Krebserkrankung im Februar, und bei der er sich voraussichtlich mit Umweltthemen befassen wird, die ihm besonders am Herzen liegen.
Er und seine Frau Camilla wurden von örtlichen Würdenträgern und Kindern mit Blumen begrüßt.
Britischen Medien zufolge haben Ärzte den Herrscher ermächtigt, seine Behandlung für die Dauer dieser Reise auszusetzen, die ihn auch zu einem Commonwealth-Treffen auf die Samoa-Inseln führen wird.
Charles ist der erste amtierende britische Monarch seit 2011, der Australien betritt. In diesem Jahr wurde seine Mutter, Königin Elizabeth II., von einer großen Menschenmenge begrüßt.
Der 75-jährige König hat gerade einen mehr als 20-stündigen Flug hinter sich, bevor er am Freitagabend in Sydney landete.
Während seines Besuchs in Australien wird Charles voraussichtlich auf die Gefahren des Klimawandels in einem Land aufmerksam machen, das von Buschbränden und Überschwemmungen geprägt ist. Außerdem wird er Wissenschaftler in einem Forschungslabor treffen, die an Krebs arbeiten.
Geplant sind Möglichkeiten, die Öffentlichkeit mit einer Veranstaltung vor dem Sydney Opera House und einem riesigen Barbecue zu treffen.
Aber mit Ausnahme einer Handvoll überzeugter Monarchisten und glühender Republikaner war die australische Öffentlichkeit dem Besuch des Herrschers weitgehend gleichgültig.
„Ich habe vergessen, dass sie kommen“, sagte Trevor Reeves, ein 73-jähriger Einwohner von Sydney, gegenüber AFP.
– Viele Erinnerungen –
Australien liegt Karl III. sehr am Herzen und er hat dort viele Erinnerungen.
Er reiste 1966 im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal dorthin, um in der abgelegenen Timbertop-Schule in einer Bergregion des Bundesstaates Victoria (Südosten) zu übernachten.
Charles kehrte 1983 mit seiner Frau Diana nach Australien zurück und lockte Menschenmengen an, die die „Volksprinzessin“ an berühmten Veranstaltungsorten wie dem Sydney Opera House sehen wollten.
Bei einem Besuch im Jahr 1994 feuerte ein Mann zwei Schrotflinten auf den Thronfolger ab, als dieser im Hafen von Sydney eine Rede hielt.
Der sechstägige Besuch in Australien, gefolgt von fünf Tagen in Samoa, stellt Charles‘ längste Auslandsreise seit Beginn seiner Krebsbehandlung im Februar dar.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Landung der Alliierten in der Normandie besuchte er im Laufe des Jahres kurz Frankreich.
Australien lehnte 1999 per Referendum eine Änderung der Verfassung ab, um eine Republik zu werden. Eine Reform in diesem Sinne steht nicht mehr auf der Tagesordnung.
Am Vorabend seiner Ankunft wich Karl III. der Angelegenheit sorgfältig aus und erklärte, die Entscheidung sei Sache der australischen Öffentlichkeit.
Umfragen zufolge möchte rund ein Drittel der Australier die Monarchie abschaffen, ein Drittel will sie bewahren und ein Drittel sagt, sie seien gespalten.
