der jazzige Touch von Lisztomanias

der jazzige Touch von Lisztomanias
der jazzige Touch von Lisztomanias
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Die Equinox-Szene ist optisch beeindruckend. In der Mitte steht das Steinway-Klavier, das von innen beleuchtet wird und wie ein Lavasee funkelt. Dahinter, verloren in einem Ausklang aus Blau- und Rottönen, beginnen Lichtkorridore vom Boden aus und verlieren sich in den Höhen. Wir erinnern uns an die „ „Sportlich“-Thema dieser Lisztomanias 2024.

„Du wirst ein Salatkonzert besuchen“, erklärt der Musikwissenschaftler Nicolas Dufetel etwas amüsiert in der Einleitung zu diesem Treffen am Sonntag, 20. Oktober. Ich möchte sagen, dass die drei Musiker, die an diesem späten Nachmittag die Bühne besetzen und es gewohnt sind, an den Fäden der Improvisation zu ziehen und Register zu mischen, jeweils seine Gewürze und seine Soße mitbringen werden.

Wer sind Sie? Die Pianisten Paul Lay und Denis Pascal, der Geiger Nicolas Dautricourt. Ein schöner Spieß, möchte man meinen. Zeit, sich einzuleben, die Sitzhöhe anzupassen und los geht’s!

Wie eine Art Tektonik

Die blaue Note, die dem Jazz am Herzen liegt, packt uns von Anfang an. Denn dieses Konzert ist tatsächlich Jazz, genauer gesagt eine Jazz-Rhapsodie. Gershwins Geist ist nicht weit entfernt, eine diskrete und unsichtbare Inspiration. Er war es unter anderem, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Geiste von Debussy und Ravel eine Brücke zwischen europäischer romantischer und dem aufkommenden Jazz der Vereinigten Staaten schlug.

Eine Art Tektonik, deren Enkel alle heutigen Harmonien sind. Und hinter Gershwin steht natürlich Liszt, der großen Einfluss auf den amerikanischen Komponisten hatte.

Bei Paul Lay ist es absoluter Samt, melodischer und rhythmischer Beweis in jedem Takt, die Freude, sich selbst zu verlieren und wieder zu sich selbst zu finden. Der Pianist hatte uns bereits vor drei Ausgaben mit einem Jazz-Cover mehrerer Stücke Beethovens begeistert. Denis Pascal führt uns zu raueren Pfaden, zu Gipfeln, auf denen das Tempo schwankt, auf denen sich die Note im Nebel verliert.

Nicolas Dautricourt muss sich mit diesen beiden Persönlichkeiten auseinandersetzen, und es ist ein Genuss zu sehen, wie dieser Riese sie mit einem guten Kopf überragt und sich jede Sekunde an die Vorschläge dieses nun völlig erwachten Vulkans anpasst.

Montag, 21. Oktober, von 9:30 bis 12:30 Uhr, Improvisationsakademie mit Karol Beffa und Jean-Baptiste Doulcet; 16 Uhr, Auditorium, Jean-Paul Gasparian-Konzert; 20:30 Uhr, Equinox, pianistisches Duell „Liszt gegen Chopin“ mit Pascal Amoyel und Dimitris Saroglou. Informationen und Reservierungen: www.lisztomanias.fr

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