Der Künstler, zu Gast in der Galerie NegPos in Nîmes, verbrachte zwei Jahre mit den Menschen, die vor dem Bau des Stade de France in Saint-Denis lebten.
Es ist eine verschwundene Welt, aber auch ein vergessener Moment, den Marc Pataut mit seiner Serie „Those on the Ground, Le Cornillon“ verewigt hat. Mitte der 1990er Jahre dokumentierte der Fotograf das Leben und die Räumlichkeiten, die dem Stade de France in Saint-Denis am Stadtrand von Paris Platz machten. Die Ausstellung wird im Rahmen von Invisible Cities #5 in der Negpos-Galerie präsentiert und kann besonders gerne unter freiem Himmel im Côté Jardins solidaires entdeckt werden.
Die Serie von Marc Pataut gehört zur Geschichte der zeitgenössischen Fotografie. Seit seiner Entstehung wurde es auf der Documenta in Kassel, in der Galerie Jeu de Paume in Paris oder im Museum Reina Sofia in Madrid präsentiert … In Nîmes werden die 134 Drucke von auf Stielen gepflanzt wie vom Wind wiegende Blumen Marc Pataut erblüht wie wilde Kräutersträuße zwischen Karden und Lauch für einen einzigartigen und besonders gelungenen Spaziergang.
Im Garten verstreute Fotos
In nüchternem Schwarz-Weiß, auf kleinen Postkartenformaten, zeugt Marc Pataut von den zwei Jahren, die er vor Ort mit diesen Menschen in einer prekären Situation verbracht hat, zwischen den Hütten, der Vegetation, dem Ödland, den Trümmern, der Arbeit, die ankommt.
Die lange Zeit ermöglicht es dem Künstler, eine echte Bindung zu den Bewohnern aufzubauen. Nach und nach baut er in diesen verlassenen Landschaften, inmitten des Umbruchs, das Familienalbum „Ceux du Terrain“ auf, ein berührendes, bescheidenes, zutiefst menschliches Album.
Im Laufe der Monate und Jahre mischt der Fotograf Lebensszenen, Porträts, Gebäude, die ersten Zerstörungsarbeiten, einfache Alltagsgesten, Momente der Freude, Mahlzeiten, spielende Kinder.
Es zeigt die Komplizenschaft, die die Bewohner mit diesem fremden Gebiet, seiner Natur, seiner Zerbrechlichkeit und ihrer Verbundenheit mit dem Geist des Ortes pflegen. In diesem unsicheren Terrain verharrt Marc Pataut stets in einem merkwürdigen Dazwischen, als wäre noch ein anderes Ende möglich.
Ein Blick auf die Natur in der Stadt
Noch immer als Teil des Zyklus „Invisible Cities“ präsentiert NegPos die Arbeit der Forschungsgruppe Greetings sur la ville, die sich bereits zum zweiten Mal für den Ort der Natur und insbesondere für die Bäume und Gräser interessiert, die in die städtische Umgebung eindringen.
Chantal Auriol fotografiert in Beton eingeschlossene Bäume. Jocelyn Banabera spielt mit Reflexionen und Schatten, um frische Effekte zu erzielen. Mit sehr unterschiedlichen Stilen untersuchen Laurence Charrié und Gwenaëlle Bourriaud die Pflanzen, die zwischen Beton, Steinen und Teer eindringen. Christian Coite folgt ihnen, während sie die Dachrinnen hinaufklettern. Marcelle Boyer dokumentiert auf poetische Weise die Natur rund um das Assomption-Stadion, einen Raum, der verschwinden wird. Frédéric Deschamps interessiert sich besonders für zwei Sorten und zwei lokale Farben, nämlich den Zürgelbaum und den Judasbaum. Schließlich verewigt Fabrice Jurquet das Vergängliche in den Gassen des protestantischen Friedhofs.
Montag bis Freitag, 7:30 bis 18:00 Uhr. Fakultät für Bildungswissenschaften, 62 rue Vincent-Faïta, Nîmes. FREIER EINTRITT. 04 66 62 84 84.