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Basel. Theater Basel. 23.11.2024. Stephen Sondheim (1930–2021): Into the Woods, Musikkomödie in zwei Akten mit einem Libretto von James Lapine. Orchestrierung: Jonathan Tunick. Regie: Richard G. Berger. Dekor: Sarah Katharina Karl. Kostüme: Alexander Djurkov Hotter. Lichter: Cornelius Hunziker. Video: Vincent Stefan. Mit: Alen Hodzovic, Tenor (The Baker); Julia Klotz, Sopran (La Boulangère); Delia Mayer, (die Hexe); Stefan Kurt, Bassbariton (der Erzähler/Mysterious Man); Álfheiuður Erla Guðmundsdóttir, Sopran (Aschenputtel); Jan Rekeszus, Barytenor (der Diener/der Wolf); Oedo Kuipers, (Jack); Vanessa Heinz (Rotkäppchen); Harpa Ósk Björnsdóttir, Sopran (Rapunzel); Ronan Caillet, Tenor (der Prinz von Rapunzel); Frauke Willimczik, Mezzosopran (Jacks Mutter/Rapunzels Mutter); Sonja Koppelhuber, Mezzosopran (Aschenputtels Stiefmutter/Großmutter); Vivian Zatta, Bassbariton (Cinderellas Diener/Vater); Sarah Baxter, Sopran (Florinda); Sophie Kidwell, Mezzosopran (Lucinda). Sinfonieorchester Basel, Dirigent; Thomas Weise
Martin G. Bergers virtuose Inszenierung verleiht Stephen Sondheims Musikkomödie eine Tiefe, die in dieser typisch amerikanischen Unterhaltungsbranche noch nie zuvor zu finden war.
Es war einmal… 1987 gegründet, In den Wald verwebt vier Grimm-Geschichten (Aschenputtel, Rotkäppchen, Jack und die Bohnenstange, Rapunzel) rund um das Drama (erfunden vom Librettisten James Lapine) über ein Bäckerpaar, das durch die Rache einer Hexe unfruchtbar gemacht wurde. Der Fluch verliert seine Wirkung, wenn es den beiden Helden gelingt, eine weiße Kuh, einen roten Umhang, maisfarbenes Haar und einen goldenen Schuh zu ergattern. Eine Suche, die es wert ist, eine andere zu sein, die, nachdem sie eine Fülle von Darstellern in den Wald, die Matrix aller kindischen Schrecken, geführt hat, in einem Happy End enden wird, das die Verwirklichung aller Träume bestätigt: Ende des ersten Akts, d ‘eine Inkonsistenz, die die Oberflächlichkeit von Die musikalische Inspiration (typisch für amerikanische Musicals) hält lange an, keine Zahl beeindruckt jemals die Neuronen in der Tiefe. Wir müssen auf das Ende des zweiten Akts warten und uns mehr mit dem Blick hinter die Kulissen befassen, nämlich mit dem, was passiert, wenn ein Mensch seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt hat, damit die Musik endlich kommt (das Bernsteinsche Duett Cinderella und Chaperone, das einzig wirklich denkwürdige). Stück in der Partitur), um Emotionen hervorzurufen.
Währenddessen bewundern wir wie Kinder vor einer Schneekugel immer wieder die beeindruckende Bühnenarbeit und die faszinierende Szenografie, in die Martin G. Berger seine Sänger eintauchen lässt. Nach einem kurzen Prolog vor einer aus einer Märchensammlung geklauten Leinwand mit historischen Kostümen um einen ganz in Weiß gekleideten Erzähler taucht sehr schnell der Wald des Titels auf, ein natürlich fantasierter Wald, bepflanzt mit Neonlichtern und Spiegeln, der eine doppelte Drehung in zwei Richtungen belebt bis zum Schwindel: Erscheinungen, Multiplikationen folgen einander wie so viele Taschenspielertricks. Dieses Gerät mit hoher ästhetischer Kraft (die herrliche leuchtende Szene zwischen Reithaube und Wölfen mit leuchtenden Pupillen ist nur einer der unaufhörlichen Höhepunkte) wird nach und nach der Verkleinerung weichen: Die gesamte Bühne wird zurücktreten, um den Charakteren im Vordergrund nur noch eine zweite Haut zu hinterlassen zeitgenössischer Kostüme wird mittlerweile in unsere Zeit vorgedrungen sein. Ausgeliefert an ihre Widersprüche und nachdem sie schließlich über ihre jeweiligen Handlungen nachgedacht haben, wird jeder Einzelne in der Lage sein, dem Zuschauer eine Lebensphilosophie anzuvertrauen, die, wie Broadway verpflichtet, die 180°-Aktion der französischen Musikkomödie abschließt: „ Wir sind immer ganz allein auf der Welt ” des Regenschirme von Cherbourg und von Starmania, In den Wald sagt lieber: „ Niemand ist allein “. Der Unterhaltungsliebhaber, der wenig Emotionen hat, kann beruhigt den Raum verlassen.
Alle Darsteller sind hervorragend besetzt: Álfheiuður Erla Guðmundsdóttir als Aschenputtel, Ronan Caillet als Rapunzels Prinz, Alen Hodzovic und Julia Klotz als Bäcker, die Hexe Delia Mayer, Aschenputtels Prinz Jan Rekeszus – auch Wolf –, der Erzähler Stefan Kurt – ebenfalls Mysteriöser Mann – (alle drei bereits gesichtet im Dame im Dunkeln von Kurt Weill, bereits unter der Regie von Martin G. Berger). Oedo Kuipers navigiert glücklich zwischen dem etwas dämlichen Jack der Tradition und dem sexy Jack unserer Zeit in Begleitung seines Rotkäppchens (Vanessa Heinz). Genauso wenig wie Sonja Koppelhuber, Sarah Baxter und Sophie Kidwell, Cinderellas Stiefmutter bzw. Schwestern, oder Vivian Zatta in der Rolle ihres Vaters und der Dienerin ist Frauke Willimczik als Jacks Mutter keineswegs würdig. Das Sinfonieorchester Basel in kleiner Besetzung ist auch unter der Leitung von Thomas Wise gewohnt präzise.
Trotz des ermüdenden Fehlens französischer Übertitel (die sich nie wiederholen, die Worte rasen fast drei Stunden lang mit 200 Meilen pro Stunde vorbei) ist die Botschaft klar: Was lehren uns diese Geschichten, die von Generation zu Generation erzählt werden? Was werden die Kinder, die ihnen zuhören, mit ihnen machen? Was ist mit ihren Stereotypen? Also lasst uns innovativ sein: Angst vor dem Wolf? Na dann! Im Gegenteil, lasst uns in den Wald gehen, um der dunklen Seite unseres Seins zu begegnen und dann wachsen zu können. Über den Charakteren zeichnet ein Cartoon (ein weiteres bemerkenswertes Video von Vincent Stefan) eine neue Welt voller Möglichkeiten. Die Basler Oper ist erneut bestrebt, die Intelligenz ihrer Zuschauer zu wecken, und drängt ihre Zuschauer direkt dazu, abenteuerlustiger zu werden in einer Welt, die ihre Nachkommen dazu zu ermutigen scheint, sich in sich selbst zurückzuziehen. Spielen wir das Drama herunter: Was im Wald passiert, bleibt im Wald: Es ist daher notwendiger denn je, weiterhin wie bisher im Wald spazieren zu gehen.
Bildnachweis: © Ingo Höhn
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Basel. Theater Basel. 23.11.2024. Stephen Sondheim (1930–2021): Into the Woods, Musikkomödie in zwei Akten mit einem Libretto von James Lapine. Orchestrierung: Jonathan Tunick. Regie: Richard G. Berger. Dekor: Sarah Katharina Karl. Kostüme: Alexander Djurkov Hotter. Lichter: Cornelius Hunziker. Video: Vincent Stefan. Mit: Alen Hodzovic, Tenor (The Baker); Julia Klotz, Sopran (La Boulangère); Delia Mayer, (die Hexe); Stefan Kurt, Bassbariton (der Erzähler/Mysterious Man); Álfheiuður Erla Guðmundsdóttir, Sopran (Aschenputtel); Jan Rekeszus, Barytenor (der Diener/der Wolf); Oedo Kuipers, (Jack); Vanessa Heinz (Rotkäppchen); Harpa Ósk Björnsdóttir, Sopran (Rapunzel); Ronan Caillet, Tenor (der Prinz von Rapunzel); Frauke Willimczik, Mezzosopran (Jacks Mutter/Rapunzels Mutter); Sonja Koppelhuber, Mezzosopran (Aschenputtels Stiefmutter/Großmutter); Vivian Zatta, Bassbariton (Cinderellas Diener/Vater); Sarah Baxter, Sopran (Florinda); Sophie Kidwell, Mezzosopran (Lucinda). Sinfonieorchester Basel, Dirigent; Thomas Weise
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