Julius Bär-Aktionäre zeigen sich der Signa-Affäre großmütig – rts.ch

Julius Bär-Aktionäre zeigen sich der Signa-Affäre großmütig – rts.ch
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der Signa-Affäre, die die Bank Hunderte Millionen kostete, verabschiedete der Vorstand von Julius Bar am Donnerstag ohne Zwischenfälle eine möglicherweise brisante Hauptversammlung. Nachdem sie sich die Entschuldigungen von Präsident Romeo Lacher angehört hatten, stimmten die Aktionäre für die Entlassung der Direktoren und gewährten dem künftigen Chef sogar eine saftige Gehaltserhöhung.

In einer mit Spannung erwarteten erteilte die Versammlung den Vorständen Entlastung für das Geschäftsjahr 2023, die Zustimmungsquote lag allerdings „nur“ bei 81,7 %. Einige Aktionäre äußerten daher ihre Unzufriedenheit über den Rückgang des Nettogewinns im Jahr 2023 und den Rufschaden des Vermögensverwalters durch den Signa-Skandal. Am Podium äußerte jedoch niemand seine schlechte Laune zu diesem Thema.

Betroffen von der Signa-Affäre verlässt der Chef von Julius Bär seinen Posten

Kaum mehr Aufsehen erregte die Gehaltsfrage. Lediglich ein Aktionär beantragte eine Abwärtskorrektur der Organvergütung. Die Versammlung nahm in einer nicht kontroversen Stimmung alle Vorschläge in diesem Bereich an, einschließlich der Anhebung der Obergrenze für das dem Generaldirektor vorbehaltene Gehalt auf 14,5 Millionen Franken, gegenüber bisher 7,2 Millionen Franken.

Die vertretenden Verwaltungsräte – darunter auch der Präsident – ​​wurden mit jeweils rund 99 % für einen Vorsitzenden wiedergewählt. Die Bewerbungen der neuen Bruce Fletscher und Andrea Sambo wurden validiert. Auch die anderen Tagesordnungspunkte passierten die Rampe.

Vor den Abstimmungen entschuldigte sich Präsident Romeo Lacher bei den Aktionären „zutiefst“ für die Rückschläge der Zürcher Bank, die vom Debakel der Signa-Gruppe betroffen war. Vor der Generalversammlung sprach der Manager von einer „unternehmerischen Fehleinschätzung, die nicht hätte passieren dürfen“.

Zurückhaltender Applaus

Das Management sei sich bewusst, dass dieser „einzelne“ Fall für Unsicherheit gesorgt habe, sagte Herr Lacher. „Wir wissen, dass dies das Vertrauen, das Julius Bär genießt, beeinträchtigt hat.“ Dieser Akt der Reue löste im Saal schüchternen Applaus aus.

Anfang Februar musste der Zürcher Vermögensverwalter rund 600 Millionen Franken auf Kredite abschreiben, die er Tochtergesellschaften des insolventen österreichischen Konzerns Signa gewährt hatte. Dadurch sank der Nettogewinn von Julius Bär im Jahr 2023.

Dieses Engagement für das Immobilienimperium René Benko kostete den Vorstandsvorsitzenden (CEO) Philipp Rickenbacher seinen Job, der mit Bekanntgabe der Abschreibung entlassen wurde. Den Mitgliedern des Managements wurden Prämien entzogen. Nach dem Ausscheiden von Herrn Rickenbacher übernimmt interimistisch sein Stellvertreter Nic Dreckmann. Der zukünftige CEO wird außerhalb des Konzerns gesucht.

Der Skandal veranlasste Julius Bär dazu, das Private-Debt-Geschäft aufzugeben, das Anfang Februar noch Zusagen von 800 Millionen bzw. 2 % der insgesamt 38,9 Milliarden von der Bank gewährten Kredite umfasste.

Seinem Verhalten folgend erwähnte Romeo Lacher vor der Generalversammlung weder die Namen von René Benko noch die der Signa-Gruppe, sondern erwähnte lieber „Vorfälle“ im Bereich Private Debt (Kredite an vermögende Kunden) bzw. das größte Engagement in dieses Portfolio. Dennoch bezog sich der Präsident eindeutig auf das österreichische Unternehmen, das vorsichtig als „Luxusimmobilien- und Einzelhandelskonzern“ beschrieben wurde.

Der bankrotte österreichische Konzern Signa ist über mehrere Tochtergesellschaften gemeinsam mit dem thailändischen Konzern Central Group Eigentümer der Globus-Warenhäuser in der Schweiz.

ats/fgn

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