Laut am Freitag veröffentlichten offiziellen Zahlen gingen die chinesischen Exporte im März stärker zurück als erwartet, ein neues Zeichen für die schwierige Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Im März gingen die Verkäufe chinesischer Produkte und Dienstleistungen, die für den Export bestimmt waren, im Jahresvergleich um 7,5 % zurück, wie aus vom chinesischen Zoll veröffentlichten Dollarzahlen hervorgeht.
Auch die Importe liegen im Minus, mit einem Rückgang von 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Zahlen sind schlechter als von den von der Agentur Bloomberg befragten Analysten erwartet, die einen Rückgang der Exporte um 1,9 % und einen Anstieg der Importe um 1 % erwarteten.
Der Rückgang der Exporte sei „hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass es im März dieses Jahres zwei Arbeitstage weniger gab als im März letzten Jahres“, kommentierte der Ökonom Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management.
Aber über das gesamte Quartal hinweg sei der Vergleich schmeichelhafter, betont er, denn das erste Quartal sei im Jahresvergleich um 1,5 % gestiegen, verglichen mit einer Rate von -1,2 % im letzten Quartal 2023.
Die drohende Rezession in Europa hat zusammen mit der hohen Inflation zu einer Abschwächung der internationalen Nachfrage nach chinesischen Produkten beigetragen.
Auch geopolitische Spannungen mit den USA und der Wunsch einiger westlicher Länder, ihre Abhängigkeit von China zu verringern oder ihre Lieferketten zu diversifizieren, erklären diese Schwierigkeiten.
Die erhoffte wirtschaftliche Erholung Ende 2022 nach der Covid-Pandemie war kurz und weniger robust als erwartet. Derzeit herrscht eine unsichere Wirtschaftslage, die die Ausgaben der privaten Haushalte bremst, während eine Immobilienkrise und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit die Kaufkraft belasten.
China hat sich für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von „rund 5 Prozent“ zum Ziel gesetzt, eine der niedrigsten Raten seit Jahrzehnten für das Land.
