Die deutschen Behörden gaben am Freitag bekannt, dass sie die Ausstellung von Klimazertifikaten an mehrere Unternehmen blockiert hätten, die an einem möglichen Veruntreuungsprogramm bei Projekten zur Reduzierung der Schadstoffemissionen in China beteiligt waren.
Das angebliche Fehlverhalten betrifft den Kohlenstoffausgleich, einen Mechanismus, der es Ölkonzernen ermöglicht, Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Klimaziele durch die Finanzierung von Emissionsminderungsprojekten zu erreichen. In diesem Fall wurden die betreffenden Umweltprojekte durchgeführt in China.
Bisher wurden acht Zertifikate abgelehnt, die einer Einsparung von 215.000 Tonnen CO2-Äquivalenten entsprachen. In sieben vom Umweltbundesamt (UBA) untersuchten Fällen wurden gravierende rechtliche und technische Unstimmigkeiten nachgewiesen. Ein weiteres Projekt erhält kein Zertifikat, weil es zu früh gestartet wurde.
Geisterprojekte oder überschätzte Projekte?
Von den insgesamt 69 in China durchgeführten Projekten stehen derzeit noch 40 auf dem Prüfstand des Umweltbundesamtes. Bei 21 davon bestehe ein besonders schwerwiegender Verdacht, teilte das UBA mit und hat eine internationale Anwaltskanzlei mit der Untersuchung beauftragt.
In den mutmaßlichen Betrug sind auch Unternehmen verwickelt, die auf Umweltgutachten spezialisiert sind. Auf Ersuchen der Berliner Staatsanwaltschaft, die ebenfalls in diesem Fall ermittelt, durchsuchte die Polizei im Juli die Büros mehrerer Prüfbehörden, die für die Überprüfung der Projekte zuständig sind.
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