Irreführende Werbung oder gefährliche Produkte, Beschwerden gegen Temu häufen sich – rts.ch

Irreführende Werbung oder gefährliche Produkte, Beschwerden gegen Temu häufen sich – rts.ch
Irreführende Werbung oder gefährliche Produkte, Beschwerden gegen Temu häufen sich – rts.ch
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In mehreren Beschwerden wird die chinesische Online-Verkaufsplattform und Anwendung Temu in der Schweiz und in Europa angeprangert. Aggressive Verkaufstechniken, dubiose Werbeaktionen und Preise, mittelmäßige Qualität, Umweltbelastung – Temu sorgt sowohl bei Handelsverbänden als auch bei Verbraucherschutzverbänden für Aufregung.

Vor einem Jahr noch unbekannt, machte sich Temu dank einer aggressiven Marketingstrategie schnell einen Namen, unter anderem durch die Ausgabe von 7 Millionen US-Dollar für einen 30-sekündigen Werbespot während des Super Bowl, dem Finale der American-Football-Meisterschaft, und in sozialen Netzwerken.

Es bietet eine breite Produktpalette zu unschlagbaren Preisen und verfügt über mehr als 75 Millionen monatliche Nutzer in Europa. Doch hinter diesem überwältigenden Erfolg steht das Unternehmen in der Kritik der Kritiker.

Temu entspricht nicht den europäischen Vorschriften

Im vergangenen Mai reichte die Europäische Verbraucherunion (BEUC) eine Beschwerde gegen den chinesischen Antrag ein, weil dieser nicht der kürzlich in Kraft getretenen Verordnung über digitale Dienste, dem „Digital Services Act“, entspricht, der die Rückverfolgbarkeit von Verkäufern garantiert und Irreführung verbietet Schnittstellen.

Sébastien Pant, stellvertretender Kommunikationsleiter bei BEUC, weist darauf hin, dass diese Praktiken die Verwendung größerer Schriftarten oder bestimmter Farben umfassen, um Verbraucher zu ermutigen, sich für bestimmte Optionen zu entscheiden. Er erwähnt auch fälschlicherweise attraktive Angebote: „Zum Beispiel wurde der Kauf eines Sets mit sechs Pfannen auf Optionen umgeleitet, bei denen nur einzelne Pfannen angeboten wurden, und das zu höheren Preisen als dem ursprünglichen Angebot.“

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Und das ist nicht der einzige umstrittene Punkt. Mehrere Verbraucherverbände melden den Verkauf gefährlicher Produkte, die nicht den Sicherheitsstandards entsprechen. Zu diesem Thema fügt Sébastien Pant hinzu: „Zu oft entsprechen Produkte nicht den europäischen Standards, sind illegal, sollten nicht auf dem europäischen Markt verkauft werden und können gefährlich sein.“

>> Lesen Sie darüber: Sie stehen vor Gericht, weil Sie auf Temu ein nicht genehmigtes Gerät gekauft haben

Zum Beispiel? Babyspielzeug mit kleinen abnehmbaren Teilen, Kosmetika ohne vollständige Zutatenliste und sogar Kampfmesser, die ohne Altersverifizierung gekauft werden können. „Das sind Produkte, die ernsthafte Risiken bergen können, sei es Erstickungsgefahr bei Spielzeug oder Allergien bei Kosmetikprodukten“, erklärt Sébastien Pant.

Sofortige Produktrückrufe in der Schweiz

Die Schweiz hat sich den Klagen gegen die chinesische Plattform angeschlossen. Der französischsprachige Konsumentenverband (FRC), der Detailhandelsverband Schweiz und der Schweizerische Handelsverband haben beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Beschwerde eingereicht.

Sie werfen Temu irreführende Werbung vor, die durch Preisnachlässe und durchgestrichene Preise hervorgehoben wird, die nicht der Realität entsprechen, sowie irreführende Informationen über die Verfügbarkeit von Produkten. Der Schweizer Spielwarenverband hat im November 2023 18 Produkte getestet. Dabei stellte sich heraus, dass 15 davon in der Schweiz nicht verkehrsfähig sind, einige sogar einen sofortigen Rückruf erfordern.

>> Sehen Sie sich das Thema um 19:30 Uhr zum Thema Spielzeug auf Temu an:

Viele auf der Temu-Plattform verkaufte Spielzeuge sind laut zuständigem Schweizer Verband nicht konform / 19:30 Uhr / 2 Min. / 21. November 2023

Isabelle Fiaux

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