Auch Emmi gibt auf: Der Nutri-Score ist in vollem Gange

Auch Emmi gibt auf: Der Nutri-Score ist in vollem Gange
Auch Emmi gibt auf: Der Nutri-Score ist in vollem Gange
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Zu viel Fett, Zucker oder Lebensmittelzusatzstoffe? Der Nutri-Score soll Verbraucher auf einen Blick darüber informieren, was sie tatsächlich schlucken. Doch dieses Bewertungssystem vom grünen „A“ für die am meisten empfohlenen bis zum roten „E“ für die am wenigsten gesunden Produkte ist nicht jedermanns Sache. Politisch umstritten, wird er auch von Herstellern wie der Migros angefochten, die Anfang der Woche bekannt gaben, dass sie den Nutri-Score als zu teuer und wenig sinnvoll in den Müll werfen würden.

Emmi werde das Gleiche tun, verrät uns der „Tages-Anzeiger“ an diesem Donnerstag. Das auf Milchprodukte spezialisierte Luzerner Unternehmen spricht von einer fehlenden Harmonisierung in Europa für die Anwendung dieser Beurteilung. Nur Caffè-Latte-Getränke, die auch im Ausland verkauft werden, behalten das System auf ihren Verpackungen „vorerst“. Emmi gibt an, dass zu diesem Thema keine Rücksprache mit der Migros stattgefunden habe.

Nestlé ist derzeit die einzige große Marke, die in der Schweiz auf den Verpackungen ihrer Produkte angibt, dass sie es beibehalten möchte. Das in Vevey ansässige Unternehmen stellte jedoch schriftlich gegenüber „20 Minutes“ klar, dass es „für eine Weiterentwicklung des Nutri-Scores, die auf Beweisen und auf den neuesten wissenschaftlichen und ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen basiert“, offen sei.

Mit Ausnahme von Nestlé-Lebensmitteln und -Getränken hat Coop dieses System nie übernommen und beabsichtigt laut dem „Tages-Anzeiger“ auch nicht, es zu ändern. In der Schweiz tragen nur noch Produkte multinationaler Konzerne dieses Gütesiegel. Lidl und Aldi Schweiz hingegen wollen sich weiterhin auf den Nutri-Score konzentrieren oder ihn sogar weiterentwickeln, sagten sie gegenüber „SRF“. Sowohl der französischsprachige Konsumentenverband (FRC) als auch sein deutschsprachiges Pendant reagierten negativ auf den Verzicht der Migros auf den Nutri-Score und prangerten schlechte Nachrichten für die Gesundheit der Konsumenten an.

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