Ein russisches Gericht verurteilte die italienische Bank UniCredit zur Zahlung von 448,2 Millionen Euro (479,44 Millionen US-Dollar) in einer Klage wegen eines abgebrochenen Gasprojekts von RusChemAlliance, einem in St. Petersburg ansässigen Joint Venture, das zu 50 % dem russischen Gasgiganten Gazprom gehört.
UniCredit war einer der Garantiegeber für einen Vertrag über den Bau einer Gasaufbereitungsanlage in Russland mit dem deutschen Unternehmen Linde, der aufgrund westlicher Sanktionen gegen Moskau wegen des Konflikts in der Ukraine gekündigt wurde.
„Dem Antrag wird voll und ganz entsprochen“, heißt es in einem Dokument des St. Petersburger Schiedsgerichts.
UniCredit lehnte eine Stellungnahme ab.
Das Gericht entschied Mitte Mai, Wertpapiere, Immobilien und Konten der UniCredit im Wert von 462,7 Millionen Euro sowie 100 % der Anteile der UniCredit Leasing und der UniCredit Garant zu beschlagnahmen.
UniCredit Leasing und UniCredit Garant sind Tochtergesellschaften der AO UniCredit Bank, der russischen Niederlassung des italienischen Konzerns. UniCredit sagte Anfang Mai, dass die Beschlagnahme nur einen Teil des Vermögens der russischen Einheit betreffe, nicht die gesamte Tochtergesellschaft.
Nach der Vermögensbeschlagnahme vereinbarte die russische Einheit von UniCredit mit RusChemAlliance, dass UniCredit russische OFZ-Staatsanleihen mit einem Marktwert von etwa 50 Milliarden Rubel (574 Millionen US-Dollar) verpfänden würde.
Als das Gasprojekt gestoppt wurde, hatte RusChemAlliance laut der Website des Obersten Gerichtshofs von Großbritannien eine Anzahlung von 2 Milliarden Euro für den 10-Milliarden-Euro-Vertrag geleistet.
UniCredit hatte im Auftrag von Linde einen Teil der Garantie zugunsten von RusChem übernommen. (1 $ = 0,9348 Euro) (1 $ = 87,1000 Rubel) (Elena Fabrichnaya und Alexander Marrow; Elisa Anzolin in Mailand und Louise Heavens)
