Die Belgische Gesellschaft für Pädiatrie (SBP) nutzte den Anlass des für den 5. Oktober geplanten Welt-Meningitis-Tages, um die belgischen Behörden erneut aufzufordern, allen Kindern den gleichen Zugang zur Meningitis-Impfung zu gewährleisten. Sie schlägt außerdem vor, alle auf dem Markt erhältlichen Impfstoffe, insbesondere den gegen Meningokokken B, in den erstattungsfähigen Impfplan aufzunehmen.
Meningitis ist eine Entzündung der Membran, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt (die Hirnhäute). Es handelt sich um eine schwere und potenziell tödliche Krankheit, vor allem bei Säuglingen. Es wird normalerweise durch eine virale und manchmal bakterielle Infektion verursacht.
Derzeit ist der Impfstoff gegen Meningokokken A, C, W135 und Y im Impfplan in der Föderation Wallonien-Brüssel und in Flandern enthalten. Der neuere Meningokokken-B-Impfstoff wird empfohlen, ist aber nicht kostenlos erhältlich, was zu „Ungleichheit zwischen Familien“ führe, schätzt Professor David Tuerlinckx, Kinderarzt und Leiter der pädiatrischen Abteilung des Godinne-Universitätskrankenhauses in Dinant.
Eine Studie von Dr. Marc Raes von der Belgischen Gesellschaft für Pädiatrie zeigt, dass die Durchimpfungsrate in Gemeinden mit dem höchsten Durchschnittseinkommen höher ist als in Gemeinden mit dem niedrigsten Durchschnittseinkommen. „Der Impfplan ist in Belgien sehr gut, aber es gibt immer noch zahlreiche Fälle von Meningitis (Anmerkung der Redaktion: 83 aufgrund von Meningokokken im Jahr 2023), mit einer hohen Sterblichkeitsrate.“ Daher ist es notwendig, dass Impfungen in größerer Zahl verfügbar sind“, betont Herr Tuerlinckx und erinnert daran, „dass etwa jedes zehnte Kind dem Tod ausgesetzt ist und jedes fünfte Kind das Risiko hat, Nachwirkungen (Hör- und Lernstörungen) nach einer Meningitis zu erleiden.“
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