Walross stirbt in der Arktis an Virus, erster dokumentierter Fall bei Säugetieren

-

Die Vogelgrippe ist keineswegs nur eine Krankheit, die nur Geflügel betrifft, sondern betrifft mittlerweile eine große Zahl von Säugetierarten.

type="image/avif">>

>
>

Veröffentlicht am 29.04.2024 17:24 Uhr

Aktualisieren am 29.04.2024 19:26 Uhr

Lesezeit: 1 Min

type="image/avif">>Walrosse fotografiert auf dem norwegischen Spitzbergen-Archipel in der Arktis, 29. November 2023. (PHOTOSTOCK-ISRAEL / SCIENCE PHOTO / PSI / AFP)>>
Walrosse fotografiert auf dem norwegischen Spitzbergen-Archipel in der Arktis, 29. November 2023. (PHOTOSTOCK-ISRAEL / SCIENCE PHOTO / PSI / AFP)

Die Liste der tierischen Opfer der Vogelgrippe wird immer länger. Nach Füchsen, Pumas, Robben und Waschbären ist es nun ein Walross, das letzten Sommer auf dem norwegischen Spitzbergen-Archipel in der Arktis tot aufgefunden wurde und dem Virus erlegen ist. Nach einer Analyse in einem deutschen Labor konnte anhand einer Probe des auf der Insel Hopen liegenden Tieres festgestellt werden, dass das Tier mit dem Virus infiziert war, kommentierte Christian Lydersen, Forscher am norwegischen Polarinstitut, gegenüber AFP.

„Dies ist das erste Mal, dass die Vogelgrippe bei einem Walross festgestellt wurde“, beharrte er am Montag, den 29. April. Die entnommene Probe war zu klein, um festzustellen, ob es sich um den Subtyp H5N1 oder H5N8 handelte. Letztes Jahr wurden auf Spitzbergen, tausend Kilometer vom Nordpol entfernt, ein halbes Dutzend tote Walrosse gemeldet. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass einige von ihnen auch an der Vogelgrippe erkrankt sind“bemerkte Christian Lydersen.

Walrosse, deren Gewicht bis zu zwei Tonnen erreichen kann, ernähren sich hauptsächlich von Weichtieren, Schalentieren und Krebstieren, gelegentlich aber auch von Seevögeln. Der Forscher betonte, wie wichtig es sei, die Situation zu überwachen, da Walrosse dazu neigen, sich zusammenzuschließen, wenn das Meereis mit dem Herannahen der Sommerperiode zu schmelzen beginnt.

Auch für Eisbären bestehe die Gefahr einer Ansteckung, wenn sie sich am Kadaver eines infizierten Walrosses laben würden, betonte Christian Lydersen. Seit 2020 wütet die Vogelgrippe-Epidemie erneut. In Alaska starb nach Angaben amerikanischer Behörden bereits ein Eisbär, in Südamerika starben Hunderttausende Meeressäugetiere der Wissenschaftliche Ausschuss für Antarktisforschung.

-

NEXT Im Universitätskrankenhaus Amiens wird eine Sprechstunde zu „pädiatrischen Pathologien und Pestiziden“ eröffnet