Sinutab ab 1. November verschreibungspflichtig

Sinutab ab 1. November verschreibungspflichtig
Sinutab ab 1. November verschreibungspflichtig
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Ab dem 1. November sind beliebte Medikamente gegen verstopfte Nase, wie Sinutab und Sinutab Forte, in Belgien nur noch auf Rezept erhältlich. Diese von der Bundesagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (FAMHP) angekündigte Maßnahme betrifft Arzneimittel, die die Wirkstoffe Pseudoephedrin und Ephedrin enthalten. Gleichzeitig unterliegen ab dem 1. November auch Arzneimittel auf der Basis von Fusidinsäure der Verschreibungspflicht.

Die FAMHP begründet diese Neuregelung damit, dass Pseudoephedrin in keiner klinischen Empfehlung zur Behandlung von Erkältungen enthalten sei. Darüber hinaus ist seine Anwendung mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden, darunter kardiovaskuläre (Bluthochdruck, Tachykardie, Arrhythmien), neurologische (Krämpfe, Kopfschmerzen) und psychiatrische (Unruhe, Halluzinationen). Einige dieser Nebenwirkungen, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, sind selten, aber unvorhersehbar und hängen nicht unbedingt von der verabreichten Dosierung ab. Darüber hinaus kann Pseudoephedrin aufgrund seiner stimulierenden und anorexigenen Eigenschaften abgezweigt werden, was das Risiko eines Missbrauchs oder Missbrauchs erhöht.

Der Professor für Allgemeinmedizin an der VUB, Dr. Dirk Devroey, unterstützt die Idee einer Verschreibungspflicht. Er gibt an, dass die pharmakologische Wirkung von Pseudoephedrin auf seiner Fähigkeit beruht, adrenerge Rezeptoren zu aktivieren, was zu einer Vasokonstriktion der Blutgefäße führt. Diese abschwellende Wirkung ist bei viraler Rhinitis nützlich, da sie Ödeme der Nasenschleimhaut reduziert und so das Atmen erleichtert. Eine induzierte Vasokonstriktion kann jedoch auch die Gefäße des Herz-Kreislauf- und Gehirnsystems beeinträchtigen und das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und Myokardinfarkt erhöhen.

Gleichzeitig sind ab dem 1. November auch Arzneimittel auf der Basis von Fusidinsäure verschreibungspflichtig. Diese Entscheidung wird durch die Zunahme der bakteriellen Resistenz gegen Natriumfusidat erklärt, insbesondere gegen Staphylococcus aureus bei Haut- und Weichteilinfektionen.

Belgien war bisher das einzige europäische Land, das den freien Verkauf dieser Behandlungen erlaubte. Ab diesem Datum ist auch die allgemeine öffentliche Werbung für diese Arzneimittel verboten.

Diese regulatorische Entwicklung hatte unmittelbare Auswirkungen auf den Umsatz von Sinutab. Nach Angaben des Pharmavertriebsunternehmens Febelco versechsfachte sich die Nachfrage nach diesem Medikament am Tag nach Bekanntgabe der Verschreibungspflicht. Seit Anfang Oktober wurden aufgrund des vorsichtigen Verbraucherverhaltens angesichts der künftigen Beschränkungen bereits rund 30 % des üblichen Monatsvolumens von Sinutab verkauft.

Schließlich werden trotz dieser neuen Regulierungsmaßnahmen einige Stimmen laut, etwa die von Test-Achats, die aufgrund der gesundheitlichen Risiken weiterhin einen vollständigen Verzicht auf diese Medikamente fordert. Die Organisation gibt an, dass die Symptome einer Erkältung, wie z. B. eine verstopfte Nase, auf natürliche Weise verschwinden, sodass diese Medikamente nicht unbedingt erforderlich sind.

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