Remis in Frankfurt: Bayerns Abwehrspieler treffen, doch die Defensive wackelt

Remis in Frankfurt: Bayerns Abwehrspieler treffen, doch die Defensive wackelt
Remis in Frankfurt: Bayerns Abwehrspieler treffen, doch die Defensive wackelt
-

Drei böse Abwehrfehler haben den FC Bayern München trotz großer Dominanz um den Sieg im rassigen Topspiel der Fußball-Bundesliga gebracht. Der Rekordmeister musste sich bei Eintracht Frankfurt mit einem 3:3 (2:2) begnügen, geht aber dennoch als Tabellenführer in die Länderspielpause. Mit 14 Zählern liegen die Münchner dank der besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen Rivalen RB Leipzig.

Vor 58.000 Zuschauern erzielten Minjae Kim in der 15. Minute, Dayot Upamecano (38.) und Michael Olise (53.) die Tore für die über weite Strecken der Partie dominierenden Gäste. Omar Marmoush (22./90.+4) mit seinen Saisontoren sieben und acht und Hugo Ekitiké (35.) trafen für die Hessen, die bei einem Sieg erstmals seit 25 Jahren die Tabellenspitze erobert hätten.

„Wir haben das sehr gut gemacht, als Mannschaft agiert und eine gute Leistung auf den Platz gebracht. Wir hatten nicht so viele Chancen, aber die, die wir hatten, haben wir reingemacht“, sagte der Mann des Abends, Omar Marmoush: „Wir sind wie eine Familie, und das sieht man auch auf dem Platz.“

Kim und Upamecano treffen für die Bayern

Bayern-Trainer Vincent Kompany verpasste durch den späten Ausgleich das Kunststück, nach Ottmar Hitzfeld (1998/99) als zweiter Fußball-Lehrer mit den Münchnern die ersten vier Auswärtsspiele in einer Bundesligasaison zu gewinnen. Das war ansonsten nur noch Ivica Horvat mit Eintracht Frankfurt vor 60 Jahren gelungen.

„Frankfurt hatte nicht viele Chancen. Die haben sie aber reingemacht. Wir haben das Spiel über weite Strecken dominiert. Dass das 3:3 noch kommt, ist natürlich sehr, sehr bitter“, ärgerte sich Serge Gnabry: Ein viertes Tor oder ein Zwei-Tore-Vorsprung hätte uns gutgetan. Aber wir können mit der Leistung insgesamt zufrieden sein, auch wenn uns die zwei verlorenen Punkte wehtun.“

Eintracht-Trainer Dino Toppmöller veränderte seine Startelf gegenüber dem 3:1-Sieg in der Europa League bei Besiktas Istanbul gleich auf fünf Positionen. Stammtorwart Kevin Trapp gehörte allerdings nicht dazu. Der 34-Jährige fühlte sich nach überstandener Oberschenkelverletzung noch nicht zu 100 Prozent fit und wurde erneut von Kaua Santos vertreten.

Die Gäste machten zu Beginn ordentlich Druck. Der Minutenzeiger hatte nicht einmal zwei Umdrehungen gemacht, da hatte Michael Olise bereits die Führung auf dem Fuß. Der Franzose verzog jedoch knapp. Frankfurt stand tief in der eigenen Hälfte und kam kaum einmal zu durchdachten Offensivaktionen.

Nach einer knappen Viertelstunde war es erneut Olise, der Santos mit einem schönen Schlenzer zu einer ersten Parade zwang. Der 21 Jahre alte Brasilianer lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte. Die anschließende Ecke führte dann zur verdienten Gäste-Führung. Der erstmals in dieser Saison in die Startelf gerückte Thomas Müller legte im Strafraum quer auf Kim, der den Ball unhaltbar unter die Latte knallte.

Eintracht besticht durch Effizienz

Die Bayern-Dominanz blieb auch danach erdrückend. Die Eintracht wirkte hilflos – und kam doch zum Ausgleich. Ansgar Knauff schlug aus dem Mittelfeld einen feinen Pass auf Marmoush, der Raphael Guerreiro im Laufduell abschüttelte und Manuel Neuer im Bayern-Tor mit einem platzierten Flachschuss keine Chance ließ.

Der Spielverlauf veränderte sich dadurch aber nicht. Der Rekordmeister ließ Ball und Gegner laufen und kam durch Müller zur nächsten Großchance. Der Routinier scheiterte völlig frei am glänzend reagierenden Santos.

Wie es besser geht, demonstrierten die Hessen, die gnadenlos effizient agierten. Marmoush lief Upamecano davon und bediente Ekitiké, der eiskalt verwandelte. Die Freude über die Führung währte jedoch nicht lange, denn nur drei Minuten später schlugen die Münchner durch Upamecano zurück. Der Innenverteidiger traf mit einem Flachschuss, erneut war eine Standardsituation der Ausgangspunkt.

Auch nach dem Wechsel waren die Bayern das bessere Team und kamen schnell zum Erfolg. Olise traf mit einem platzierten Schuss ins Eck. Trapp-Vertreter Santos war machtlos. Der Spitzenreiter kontrollierte die Partie, versäumte es aber, den vierten Treffer nachzulegen. So blieb es bis zum Schluss spannend.

Der eingewechselte Junior Dina Ebimbe (84.) vergab noch die große Chance zum Ausgleich für die Eintracht. Dann schlug Marmoush zum zweiten Mal zu und bestrafte die nachlässigen Münchner.

-

PREV Nizza-PSG live: Die offiziellen Aufstellungen
NEXT Simeone wird durch einen bewährten Innenverteidiger aus San Sebastián verstärkt