Parkhäuser, die große Unbekannte bei der Opfersuche in Spanien

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In weiten Teilen Spaniens kam es in den letzten Tagen zu extremen Regenfällen. Regen hat unter anderem im Südosten Spaniens zu Überschwemmungen geführt. Die Zahl der Todesopfer liegt bei über 200 und könnte weiter steigen.

Retter suchen noch immer nach Hunderten Vermissten. Die. funktioniert in verschiedenen Einkaufszentren Militärische Notfalleinheit (UME) rund um die Uhr, um große Parkhäuser auf der Suche nach weiteren Opfern zu leeren. Dies ist unter anderem im größten Einkaufszentrum Valencias, dem Centro Comercial Bonaire, der Fall.

Angst vor „Massengrab“

Dabei handelt es sich um eine Garage mit ca. 5.700 Stellplätzen, davon schätzungsweise 2.800 unterirdisch. Nach dem Sturm letzte Woche stand das Wasser bis zur Decke. Mehr als fünfzig Soldaten sind seit Tagen im Einsatz, um den Wasserspiegel zu senken. Keine Selbstverständlichkeit in einem 60.000 Quadratmeter großen Parkhaus, das so groß ist wie etwa acht Fußballfelder. Taucher und Roboter werden eingesetzt, um Hunderte von Autos zu durchsuchen und nach eingeklemmten und ertrunkenen Opfern zu suchen.

In der Tiefgarage stünden derzeit anderthalb Meter Wasser, sagte ein Soldat gegenüber spanischen Medien. Bisher haben Einsatzkräfte nur leere Autos vorgefunden. Allerdings wird erwartet, dass dort noch Leichen gefunden werden, berichten lokale Medien. Es besteht die Befürchtung eines „Massengrabs“.

Nach Angaben des Sicherheitsbeamten des Einkaufszentrums, der während des Sturms im Einsatz war, hatten sowohl das Personal als auch die Besucher gerade noch Zeit, in den ersten Stock zu fliehen. (Lesen Sie mehr unter dem Foto)

Rettungskräfte räumen den Schutt an der Einfahrt zum Parkhaus des Einkaufszentrums weg — © REUTERS

Keiner der rund 2.000 Mitarbeiter werde vermisst, teilte das Einkaufszentrum lokalen Medien mit. „Wir haben keine Klarheit über unsere Kunden“, sagte das spanische Medium ABC. „Etwa 600 von ihnen konnten sich zusammen mit dem Personal im Erdgeschoss in Sicherheit bringen. Aber wir haben keine Ahnung, was in der Tiefgarage passiert ist.“

Millionen Liter Wasser

Auch in einem benachbarten Einkaufszentrum in der Gemeinde Alfafar versucht die UME, Millionen Liter Wasser aus der Garage mit 1.600 Stellplätzen abzupumpen. Mit fünf Pumpwagen gelang es ihnen, den Wasserspiegel innerhalb von 48 Stunden um einen Meter zu senken. Es gibt also noch viel zu pumpen.

Ein Feuerwehrmann befürchtete, dass die großen Wassermengen, die sie abpumpten, zusammen mit den neuen Regenfällen zum Einsturz des Abwasserkanals führen würden, berichtete die spanische Zeitung Das Land. Mittlerweile haben die Retter Verstärkung aus Málaga, Fuengirola und Marbella erhalten. Was sie in den Parkhäusern finden werden, bleibt abzuwarten.

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