Bis kurz vor Schluss hielt Sturm in Dortmund die Null, dann brachte man sich aufgrund eines vermeidbaren Fehlers um die Früchte seiner Arbeit. Trainer Ilzer fand trotz der vierten Pleite im vierten Spiel lobende Worte für seine Elf, sah in ihr sogar das “gefährlichere Team” in Durchgang zwei.
Der SK Sturm hat auswärts bei Borussia Dortmund ein starkes Spiel abgeliefert, sich aber am Ende selbst um einen möglichen Punktgewinn gebracht. Einen Fehler von Emanuel Aiwu nutzte die BVB-Offensiv wenige Minuten vor dem Ende zum Siegestreffer. Zuvor steuerten die Grazer lange auf einen Punktgewinn hin.
CHAMPIONS-LEAGUE-LIGAPHASE – 4. SPIELTAG
Trainer Christian Ilzer ließ vor über 81.000 Zuschauer im ausverkauften Signal-Iduna-Park sein bewährtes 4-4-2 mit Mittelfeld-Raute spielen. Weil Max Johnston Niklas Geyrhofer in der Defensive ersetzte, rückte Jusuf Gazibegovic auf die linke Abwehrseite. Es war dies die einzige Änderung im Vergleich zum 1:1-Remis gegen den SK Rapid. Bei den Dortmundern stand erwartungsgemäß Marcel Sabitzer in der Startelf. Der ÖFB-Teamspieler hatte sich trotz muskulärer Probleme für das Spiel fit gemeldet.
Der BVB begann mit viel Wucht, erspielte sich in Durchgang eins einige gute Chancen. Nicht nur Sabitzer, sondern auch Serhou Guirassy und Maximilian Beier hatten den Führungstreffer am Fuß. Bei Beiers Versuch aus elf Metern klärte Kiteishvili auf der Linie. “Wir hatten schon Druckphasen zu überstehen, aber haben das im Kollektiv sehr gut verteidigt”, lobte Ilzer bei Sky.
“Taktisches Thema” zur Pause
Und auch Sturm hatte Chancen. Kiteishvili prüfte Ersatzkeeper Meyer, Gazibegovics Halb-Flanke-Halb-Schuss verfehlte den schwarz-gelben Kasten hauchzart. Somit ging es torlos in die Kabine, wo Ilzer eine Umstellung vornahm. “Es hat ein taktisches Thema gegeben, das wir in der Pause behandelt haben. Auf der Flügelposition rechts hat Dortmund immer sehr viele Spieler in die erste Linie geschoben. Da haben wir Probleme bei der Positionierung gehabt.” Mit Anpfiff zur zweiten Hälfte kam Lovro Zvonarek für Seedy Jatta ins Spiel.
In Durchgang zwei hatte Sturm dann noch einige wenige Druckphase der Gastgeber zu überstehen, wurde aber selbst von Minute zu Minute stärker. Immer wieder kam Sturm gefährlich vor den BVB-Kasten. So zum Beispiel durch Biereth, der nach einer starken Flanke von Gazibegovic am Tor vorbeiköpfelte. Ilzer merkte folgerichtig an: “Zweite Halbzeit war es so, dass wir fast das gefährlichere Team waren, was die Aktionen betrifft.”
Doch Dortmund ist eben ein Weltklasse-Team, das auch ersatzgeschwächt – den Schwarz-Gelben fehlten insgesamt acht Akteure – nicht viele Chancen braucht. So war es Malen, der einen Fehler von Aiwu eiskalt zur Führung nutzte. “Dann machen wir wieder diesen einen Fehler zu viel…”, hadert Ilzer, führt aber weiter aus: “Wir nehmen nichts Zählbares mit, aber die Leistung war absolut in Ordnung.”
Da weißt du, dass das in 99 von 100 Fällen ein Tor ist. Das ist Fußball.
Sturm-Tormann Kjell Scherpen
Ähnliche Worte fand Tormann Kjell Scherpen, der “viel Energie von der gesamten Mannschaft” verspürte, bis die “Qualität von Malen” das Spiel entschied. “Da weißt du, dass das in 99 von 100 Fällen ein Tor ist. Das ist Fußball.”
Sturm hält somit auch nach vier Spielen bei null Zählern. Weiter geht es in der Königsklasse erst am 27. November (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem “Heim”-Spiel in Klagenfurt gegen Girona. Gegen die Spanier sollen dann die ersten Punkte her und das ist auch kein Ding der Unmöglichkeit. Die Katalanen haben zwar schon drei Zähler auf dem Konto, kamen am Dienstag aber in Eindhoven mit 0:4 unter die Räder.