Einige Unruhen rund um Couhaib Driouech. Zumindest ist Unruhe ein zu starkes Wort, aber über dem Kopf von Flügelspieler Couhaib Driouech hängen Fragezeichen.
Das Länderspiel für Couhaib Driouech verläuft anders als sonst. Während sich Spieler und Betreuer der niederländischen Junioren am Montagnachmittag in Zeist zu einem neuen Länderspiel versammelten, ging es vor allem um die große Abwesenheit. Eigentlich sollte Couhaib Driouech diese Woche erstmals zum Team von Trainer Michael Reiziger stoßen, doch nach einigen Missverständnissen mit der FIFA stellte sich heraus, dass Couhaib Driouech nicht spielberechtigt war. Ein herber Rückschlag, aber was genau ist los?
Der in Haarlem geborene Driouech bestritt insgesamt neun Länderspiele für die marokkanische U23-Nationalmannschaft, das letzte davon als Starter gegen Young Wales im vergangenen März. Im Sommer 2023 gewann er mit den marokkanischen Spielern den U23-Afrika-Cup. Die Spiele dieses Turniers scheinen nun doch bindend zu sein, teilte die FIFA dem KNVB mit.
Der KNVB lud Driouech diese Woche ein, sich mit dem Spielen im orangefarbenen Trikot für ein orangefarbenes Team vertraut zu machen. Da die niederländischen Junioren diese Woche zwei Freundschaftsspiele gegen Young Slowakei und Young England bestreiten, ging der Verband davon aus, dass Driouech einfach teilnehmen könnte. Allerdings wurde in letzter Minute klar, dass dies einen Überschreibvorgang erfordern würde.
Für die Spiele am Donnerstag und Montag war das offenbar ein zu kurzer Tag. Darüber hinaus bedeutet ein solches Verfahren unmittelbar, dass die Entscheidung von Driouech rechtskräftig werden müsste. Der unverbindliche Walk-Along, der diese Woche der Ansatz war, gilt nicht mehr und das warf Fragen auf. Driouech kann dann nicht mehr für die Auswahlmannschaften Marokkos spielen. All dies zusammen hat dazu geführt, dass beide Parteien beschlossen haben, eine Pause einzulegen. Driouech meldete sich daher am Montag nicht bei Zeist.
Nationaltrainer Reiziger ist von der entstandenen Situation enttäuscht. Reiziger gefällt es, dass Couhaib Driouech für die niederländische Mannschaft spielt, und er hat sich dafür entschieden. Reiziger war daher im Auftrag des KNVB im Kontakt mit Driouech. Der Bundestrainer ist von der gesamten Situation rund um den talentierten Angreifer, der im vergangenen Sommer einen Top-Transfer von Excelsior zum PSV vollzog, sehr enttäuscht. Driouech bestritt bisher elf Pflichtspiele, in denen er zwei Tore und zwei Assists erzielte. Couhaib Driouech macht somit eine hervorragende Entwicklung und erreicht ein deutlich höheres Niveau, als er es vor seinem Wechsel zum PSV gewohnt war.
„Es ist in einem Bereich schiefgelaufen, der uns noch nicht ganz klar war.“ Ich denke, es ist auch das erste Mal, dass wir das aus den Niederlanden machen, dass wir tatsächlich jemanden aus einem anderen Land eingeladen haben. Wir dachten wirklich, dass ein Freundschaftsspiel nicht bindend ist. Es kam zu Missverständnissen mit der FIFA. Die FIFA war sich auch nicht wirklich sicher, sie waren sich nicht ganz im Klaren, es ist eine Grauzone. Aber am Ende hieß es: Er wird seine marokkanische Fußballnationalität behalten. „Deshalb konnte er für diese Spiele nicht gemeldet werden“, sagte Michael Reiziger enttäuscht über die Situation um Couhaib Driouech, der offenbar bald vor der Wahl stehen muss, ob er für die niederländische oder die marokkanische Nationalmannschaft spielt.