Am 19. November, dem Internationalen Männertag, wurden einige Statuen im Stadtzentrum von Gent einer kleinen Umgestaltung unterzogen. Wilhelm I., die Van Eyck-Brüder und andere historische Persönlichkeiten erhielten eine Tragetrage mit einem daran festgeschnallten Baby, um auf die vollwertige Vaterschaft aufmerksam zu machen.
Männer haben das Recht, „Vater“ zu sein, doch in der Praxis stoßen sie auf allerlei Hürden: Ihr Mutterschaftsurlaub ist kürzer, sie sind häufig von der Mutterschafts- und Familienberatung ausgeschlossen und stoßen beim Beginn einer Teilzeitbeschäftigung auf Vorurteile.
Um dem entgegenzuwirken, banden Mitglieder von ZIJkant, ABVV Ostflandern und Linx am Internationalen Männertag eine Babytrage um fünf Statuen im Stadtzentrum von Gent. Dazu gehörten Statuen von Wilhelm I. auf dem Reep, den Brüdern Van Eyck auf dem Maaseikplein, dem Kniebrunnen auf dem Emile Braunplein, Romain De Coninck vor dem Minard-Theater und François Laurent auf dem gleichnamigen Platz. (Lesen Sie mehr unter den Fotos)
Die Aktivisten plädieren unter anderem für einen gleich langen Mutterschaftsurlaub, flexible Arbeitszeiten am Arbeitsplatz und die Einbindung von Vätern in Kinderbetreuung und Schule.
„Nicht nur in der Gesetzgebung, sondern auch in Krankenhäusern, in der Geburtshilfe, in Erziehungsfragen und in der Kinderbetreuung werden Väter immer noch zu oft als zweiter Elternteil gesehen“, heißt es darin. „Väter werden als Homer Simpson wahrgenommen: ein Elternteil, der sich nicht um die Kinder kümmert, nichts weiß und vor allem viel verpfuscht.“ Wenn Probleme auftreten, wenden sich Betreuer oder Fachkräfte an die Mutter. Das geht auch anders.“
Untersuchungen der University of Leeds zeigen, dass ihre Kinder durch die Einbindung von Vätern in Mathematik bessere Ergebnisse erzielen, sprachlich und emotional gesünder sind, weniger Verhaltensprobleme haben und über eine bessere soziale Kompetenz verfügen. Eine engagierte Erziehung sorgt auch für eine gute Beziehung zwischen den Partnern, was wiederum dem Kind zugute kommt.