Meteorologe über die aktuelle Kaltfront

Meteorologe über die aktuelle Kaltfront
Meteorologe über die aktuelle Kaltfront
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Wetter

Stürmisch, frostig, kurz: Der Winter meldet sich in der Ostschweiz – ein Meteorologe über die aktuelle Kaltfront

In der Nacht auf Mittwoch treffen Orkanböen und Schneeflocken in der Ostschweiz ein. Der grosse Schnee dürfte dann in der Nacht auf Freitag fallen, doch schon am Wochenende steigen die Temperaturen wieder. Meteorologe Joachim Schug über das winterliche Intermezzo.

In der Ostschweiz lässt der erste grosse Schneefall dieses Jahres noch auf sich warten.

Symbolbild: Benjamin Manser/zvg
(Januar 2024)

Von echtem Winter ist in der Ostschweiz noch nicht viel zu spüren. Im Flachland und in den Bergen zeigt sich der Schnee bislang nur zaghaft. Eine Kaltfront bringt in der Nacht auf Mittwoch zwar stürmischen Wind, ein kurzes Gastspiel der arktischen Luft, doch der erste grosse Schneefall lässt noch etwas auf sich warten. Joachim Schug, Meteorologe bei der Meteomatics AG in St.Gallen, beschreibt das Phänomen der Kaltfront, die gerade über die Ostschweiz zieht.

Haben Sie die Winterreifen schon montiert?

Joachim Schug: Ich habe kein Auto mehr, seit ich in St.Gallen arbeite – ich komme mit dem Zug aus dem Zürcher Oberland. Aber grundsätzlich ist der leichte Schnee vom Mittwoch als Warnschuss zu verstehen für Leute, die ihre Winterreifen noch nicht montiert haben. Man weiss ja, wie das läuft: Viele halten sich für die besten Autofahrer der Schweiz und sind dann bei den ersten winterlichen Bedingungen überheblich unterwegs auf der Strasse. Gerade wenn es richtig schneien wird, wie von Donnerstag auf Freitag, ist Vorsicht geboten.

Der grosse Schneefall kommt also erst auf Freitag. Was erwartet uns in den nächsten Tagen sonst noch wettertechnisch?

Wir erleben das erste herbstliche Sturmtief. Den Tag über gibt es viele Wolken, ein bisschen Regen und zunehmend Wind – vor allem dort, wo er durchziehen kann. Die Kaltfront wird eher in der Nacht als am Abend am stärksten sein. Um Mitternacht dürfte sie in St.Gallen und im Thurgau ankommen. Auf dem Säntis rechne ich mit Orkanböen bis zu 130 km/h.

Wie sieht es im Flachland aus? Müssen wir uns auf Windschäden einstellen?

Böen gibt es auch im Flachland, besonders im Thurgau. Wichtig ist, dass man die Gartenmöbel oder andere lose Gegenstände rechtzeitig sichert. Die Gebäudeversicherungen setzen ihre Schwelle bei 75 km/h, und diese Geschwindigkeit kann lokal durchaus überschritten werden.

Zurück zum Schnee: Wo und in welchen Mengen wird er fallen?

Das kommt auf die Region an. Die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht auf Mittwoch bis auf etwa 600 Meter. Man wird Schneeflocken sehen, aber das heisst nicht automatisch, dass der Schnee in den tiefen Lagen auch liegen bleibt. In erhöhten Lagen rechnen wir mit ein bis vier Zentimetern Schnee. Der grössere Schneefall kommt allerdings, wie gesagt, erst von Donnerstag auf Freitag, wenn die Strömung passt – da könnten es zwischen fünf und zwanzig Zentimeter werden, auch im Flachland.

Dürfen wir uns auf ein Winterwunderland freuen oder wird es ein kurzes Gastspiel?

Eher Letzteres. Zwar wird es wirklich kalt, wohl gegen 0 Grad, weil arktische Luft über die Ostschweiz zieht. Aber schon am Wochenende drehen die Winde wieder auf Südwest. Am Sonntag könnte es in den Föhntälern sogar wieder bis 15 Grad warm werden.

Wie bewältigen Sie das winterliche Wetter persönlich – sind Sie ein Winterfan?

Ja, ich bin ein Winterfreund. Ich fahre immer noch gern Ski, und wenn es in den Skigebieten einmal richtigen Schnee gibt, freue ich mich umso mehr.

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