Ist von Kompany begeistert
Für Uli Hoeneß ist das Titelrennen in der Bundesliga schon entschieden. „Was ich zusagen kann, ist die deutsche Meisterschaft“, zitierte der „Blick“ den Ehrenpräsidenten des FC Bayern auf einem Forum der Schweizer Zeitung „Finanz und Wirtschaft“. „Wir stehen zum heutigen Zeitpunkt wunderbar da. Wir sind Tabellenführer. Und unsere einzigen richtigen Konkurrenten Bayer Leverkusen und RB Leipzig liegen weit hinter uns.“ Damit nennt Hoeneß die Teams, die in Sachen Kaderwert auf die Münchner folgen.
Hoeneß warnte aber vor einem überzogenen Anspruchsdenken bei den Münchnern. „Früher, als ich noch gespielt habe, da waren wir die glücklichsten Menschen, wenn wir die Schale holten. Aber heute, wenn du vor der Saison sagst, wir wollen deutscher Meister werden, dann sagen die, boah langweilig“, meinte der Bayern-Patron.
Von der Mannschaft und Trainer Vincent Kompany, der auf Thomas Tuchel folgte, ist Hoeneß überzeugt. „Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zu vorher. Er ist kommunikativ und kümmert sich um seine Spieler. Das wussten wir zuvor aber nicht“, erzählte Hoeneß. „Deshalb haben wir bei Pep Guardiola angerufen und ihn um Rat gefragt. Er sagte uns bloß, den könnten wir blind nehmen, er schaffe das.“ Kompany war früher unter Guardiola Verteidiger bei Manchester City, Guardiola wiederum von 2013 bis 2016 Trainer der Münchner.
In die Arbeit von Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund mischt sich Hoeneß nach eigener Aussage nicht ein. „Wenn sie eine Frage haben, dürfen sie mich immer kontaktieren. Meine Tür steht immer offen. Aber sie müssen den Job erledigen“, sagte der 72-Jährige. „Es heißt immer, dass ich alles bestimme. Aber das ist Blödsinn.“ Man bekomme nur gute Mitarbeiter, wenn man sie arbeiten lasse.
Bayern-Patron Hoeneß warnt vor zu hoher Belastung
Hoeneß warnte auch vor der immer größer werdenden Belastung im Fußball mit mehr Wettbewerben und Spielen. „Es geht nicht mehr lange gut mit unserem Sport“, sagte er. „Die Leistungsfähigkeit des Menschen ist endlich. Und wenn das so weitergeht, können die Spieler irgendwann einfach nicht mehr.“ Die Vereine und Spieler müssten mehr Druck machen. „Deshalb verstehe ich, dass die ersten Spieler beginnen, Aufgebote der Nationalmannschaften nicht wahrzunehmen aus Angst vor Verletzungen.“ Er sei auch kein Freund der neuen Klub-WM, „an der wir teilnehmen müssen, weil wir es uns als Bayern München nicht anders erlauben können.“