Dieser macht anfangs gleich klar: „Ich will eine Brücke bauen aus der Ampel in den Wahlkampf.“ Gemeint: „Vertrauen zurückgewinnen.“ Habeck gibt sich – worüber sich die Moderatorin wundert – bescheiden, was seinen Machtwillen angeht, macht aber klar, „Ansprüche“ zu haben. Sein Grundsatz dabei sei ein Alleinstellungsmerkmal: „Will Antworten geben, die andere nicht haben.“
Man erfährt, dass Habeck bereits in den Sommerferien entschieden hat, Kanzlerkandidat sein zu wollen.
Dann will Miosga wissen: Wenn Habeck einen Wunsch frei hätte, würde er Bundeskanzler oder Literaturnobelpreisträger werden wollen? Genötigt darauf zu antworten, offenbart der Wirtschaftsminister: „Bundeskanzler ist kein Traum oder kein Wunsch. Sondern das ist ein Job, den man sich gar nicht wünschen sollte, wenn man vernünftig darauf schaut.“ Der Grund: „So anspruchsvolle und so harte Arbeit.“ Er habe das nah miterlebt.
Habecks Fazit: „Insofern, in Zauberküchen würde man sich was anderes wünschen.“
„Lieber Kanzler, als wieder Wirtschaftsminister“
Caren Miosga moderiert anschließend die Analyse seiner bisherigen Leistung in der Bundesregierung an – mit einem harten Urteil gegenüber Habecks Kanzlerkandidatur: „Wirtschaftslage hängt wie ein Mühlstein um den Hals“. Klartext: keine guten Argumente für das Kanzleramt.
Ein Einspieler macht deutlich: Die Menschen hätten Angst vor Klimaschutz. Und Habeck darauf keine Antwort seit Ampel-Start bis Ampel-Ende. Dabei wolle er „zeigen, dass man mit Klimaschutz auch Geld sparen kann.“ Nur: Das hat mit ihm als Minister bisher nicht funktioniert.
„Lieber Kanzler, als wieder Wirtschaftsminister“, urteilt Talk-Gast Ursula Weidenfeld (62, Wirtschaftsjournalistin) nüchtern.