AKTUALISIEREN: Razzia bei Knaus Tabbert in Jandelsbrunn: Zwei Vorstände in Haft
Mehrere Polizeifahrzeuge waren am Mittwochvormittag auf dem Betriebsgelände von Knaus Tabbert in Jandelsbrunn (Landkreis Freyung-Grafenau). Dahinter steckte eine von der Staatsanwaltschaft Landshut angeordnete Durchsuchungsaktion.
Wie Oberstaatsanwalt Stefan Mayridl der Mediengruppe Bayern auf Anfrage bestätigte, handelt es sich um eine „größere Durchsuchungsaktion“. Es gehe ihm zufolge um die Vorwürfe Bestechung im geschäftlichen Verkehr und Untreue. Wie Knaus-Tabbert-Sprecherin Lily Passberger bestätigte, handele es sich dabei um Vorwürfe gegen einzelne Mitglieder des Managements der Gesellschaft „im Zusammenhang mit individuellen Vorwürfen strafrechtlicher relevanter Handlungen zulasten des Unternehmens“. Das Unternehmen selbst sei nicht Gegenstand der Vorwürfe. Weitere Einzelheiten sollen im Laufe des Tages folgen.
Unruhige Zeiten für Wohnmobilhersteller aus dem Bayerwald
Es ist nicht die erste schlechte Schlagzeile für den Wohnmobil-Hersteller aus dem Bayerwald in jüngster Zeit: Nach drei Quartalen blieb der Umsatz mit einem Minus von 16,4 Prozent weit unter einer Milliarde Euro. 897,2 Millionen Euro meldete die Aktiengesellschaft mit Sitz im Landkreis Freyung-Grafenau Anfang November. Das Ergebnis vor Steuern sei um 51 Prozent eingebrochen.
Kurz darauf die nächste Hiobsbotschaft: Die Produktion an den Standorten in Jandelsbrunn (Landkreis Freyung-Grafenau) und im ungarischen Nagyoroszi wird bis Jahresende eingestellt. Seit Montag, 18. November, stehen die Bänder still.
Erst vor wenigen Tagen Wechsel in der Chefetage vollzogen
Unterdessen gab es auch in der Chefetage einen Wechsel: Knaus-Tabbert-Chef Wolfgang Speck ging Ende Oktober. Investor Wim de Pundert wurde inzwischen neuer CEO des Wohnmobilherstellers. Der 67-jährige Niederländer ist kein Unbekannter im Hause – im Gegenteil: de Pundert war geschäftsführender Gesellschafter von H.T.P Investments, Hauptinvestoren von Knaus Tabbert nach der Insolvenz 2009.