Shiffrin stürzt in Killington, Camille Rast auf dem Podest

-

1. Sara Hector (SWE) 1:53,08
2. Zrinka Ljutic (CRO) +0,54
3. Camille Rast (SUI) +1,05


12. Wendy Holdener (SUI) +2,84
13. Lara Gut-Behrami (SUI) +2,84
22. Simone Wild (SUI) +4,09
25. Michelle Gisin (SUI) +4,92

Aus: Mikaela Shiffrin (USA), Federica Brignone (ITA), Clara Direz (FRA).
Nicht im 2. Lauf: Melanie Meillard (SUI), Marta Bassino (ITA), Lena Dürr (GER).​

Mikaela Shiffrin stürzt in Killington heftig.Bild: Schlussstein

Mikaela Shiffrin verpasst im Riesenslalom von Killington ihre erste Chance, die magische Marke von 100 Weltcup-Siegen zu knacken. Die zur Halbzeit führende Amerikanerin scheidet im zweiten Lauf aus. Camille Rast wird beim Sieg von Sara Hector Dritte.

Alles war perfekt aufgelegt für Mikaela Shiffrin, damit sie vor dem so begeisterten wie lautstarken Heimpublikum die Schallmauer von 100 Siegen würde durchbrechen können. Die 29-Jährige hatte im ersten Lauf die Konkurrenz um 0,32 Sekunden und mehr distanziert. Nun stand sie im Final als letzte Fahrerin noch oben.

Shiffrin stürzt im 2. Lauf heftig.Video: SRF

Zwar zog sie ihre Schwünge nicht mehr ganz so zielstrebig und sicher wie am Morgen um die Tore, trotzdem hatte Shiffrin bei der zweiten Zwischenzeit immer noch knapp zwei Zehntel Vorsprung auf Sara Hector. Im Steilhang jedoch folgte der entscheidende Fehler, der sie vergleichsweise heftig in das Sicherheitsnetz am Pistenrand stürzen liess – Drama statt Jubiläumssieg also für Überfliegerin Shiffrin.

Shiffrin lässt den Slalom aus

Kein 100. Weltcupsieg vor dem eigenen Publikum in Killington: Mikaela Shiffrin verkündet in einem Video in den sozialen Medien, dass sie nach ihrem Sturz im Riesenslalom auf den Start im sonntäglichen Slalom verzichtet. Es gebe keinen Grund zur Sorge, sie alle Scans seien positiv zurückgekommen, erklärt Shiffrin. «Aber ich habe mir einige Schürf- und Schnittwunden zugezogen. Ich werde morgen von der Seitenlinie zuschauen.»

Die 29-Jährige bedankte sich für die guten Wünsche von Fans und Konkurrentinnen und entschuldigte sich gar für «den Schrecken, den ich euch eingejagt habe». (abu=

Der Sieg, der sechste im Weltcup, ging dergestalt an Sara Hector. Die 32-jährige Schwedin triumphierte an der amerikanischen Ostküste mit 0,54 Sekunden Vorsprung vor der Kroatin Zrinka Ljutic.

Das Podest komplettierte mit Camille Rast eine Schweizerin. Die 25-jährige Walliserin verlor gut eine Sekunde auf die Riesenslalom-Olympiasiegerin Hector und blieb um die Winzigkeit von einem Hundertstel vor der viertklassierten Norwegerin Thea Louise Stjernesund.

Der 2. Lauf von Camille Rast.Video: SRF

Rast, vor Wochenfrist beim Slalom im österreichischen Gurgl als Dritte erstmals überhaupt im Weltcup auf dem Podest, doppelte damit bei erster Gelegenheit gleich nach. Zuvor war die Westschweizerin in einem Weltcup-Riesenslalom noch nie besser als im 7. Rang klassiert (Ende Dezember 2021 in Lienz).

«Es ist ein biscchen unglaublich. Ich habe das nicht so erwartet. Ich war unten im Ziel, um Mikaela zuzuschauen. Es sind komische emotionen, ich freue mich über das Podest, aber das war kein schöner Sturz. Ich hoffe, sie hat sich nicht zu fest weh getan. Heute war die Piste super präpariert. Es war kein einfaches Rennen, aber ich freue mich auf die nächsten. Es ist immer einfacher, wenn es gut läuft.»

Camille Rast.

Holdener und Gut-Behrami in Top 15

Zweitbeste Schweizerin wurde Wendy Holdener, die vor allem im zweiten Durchgang eine starke Fahrt zeigte und sich um zehn Positionen auf den 12. Platz verbesserte. Die Schwyzerin, zuletzt in Gurgl Slalom-Vierte, war in einem Riesenslalom zuletzt im Dezember 2022 – als Zehnte in Sestriere – besser klassiert.

Unmittelbar hinter Holdener reihte sich Lara Gut-Behrami (13.) ein. Die Tessinerin, in den letzten zwei Jahren in Killington zweimal siegreich, fiel im zweiten Lauf ihres ersten Saisonrennens noch um vier Positionen zurück. Vor fünf Wochen beim Weltcup-Auftakt in Sölden hatte Gut-Behrami kurzfristig auf den Start verzichtet, weil sie sich wegen Knieproblemen und nach einer Grippe nicht zu 100 Prozent fit gefühlt hatte.

Keine Rennen in Mont-Tremblant

Wegen Schneemangels können am 7. und 8. Dezember in der kanadischen Skistation Mont-Tremblant keine Weltcup-Rennen stattfinden. Die zwei geplanten Frauen-Riesenslaloms soll gemäss dem Weltverband FIS zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Winter nachgeholt werden.

Weltcup-Punkte gab es aus Schweizer Sicht auch für Simone Wild (22.) und Michelle Gisin (25.).

Haaser verhindert ÖSV-Debakel

Hingegen für Österreich setzte es in Killington beinahe ein Debakel ab. Zählbares gab es mit dem 8. Platz einzig für Ricarda Haaser. Julia Scheib – die Drittklassierte von Sölden –, Stephanie Brunner und Katharina Liensberger waren im ersten Lauf ausgeschieden. Vier weitere Fahrerinnen verpassten mit ihrer morgendlichen Leistung den Vorstoss in die Top 30.

Am Sonntag findet an der amerikanischen Ostküste der dritte Slalom der Saison statt. Im Normalfall haushohe Favoritin wäre die Weltcup-Rekordsiegerin Mikaela Shiffrin, die zuvor in diesem Winter in Levi wie auch in Gurgl gewonnen hat. In Killington, wo der Frauen-Weltcup seit 2016 Halt macht, ist sie in sechs der bisher sieben Rennen in ihrer Spezialdisziplin siegreich geblieben. Allerdings blieb am Samstag offen, ob Shiffrin nach ihrem heftigen Sturz im Riesenslalom überhaupt zum Slalom starten wird. Start zum ersten Slalom-Lauf ist um 16 Uhr Schweizer Zeit. (abu/sda)

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Quellen: Keystone / Alessandro della Bella

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