In einem aktuellen Beitrag auf seiner Plattform Truth Social postete Trump ein offensichtlich mit Photoshop bearbeitetes Bild von sich selbst, wie er gefährlich nah am Rand einer Klippe steht und zu seiner Linken eine kanadische Flagge weht.
Der Beitrag bezieht sich auf die Bemerkung, die er während eines Staatsessens mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau machte (was er als Scherz bezeichnete), dass Amerikas nördlicher Nachbar der 51. US-Bundesstaat werden sollte.
Abgesehen von Trumps Kommentar ist an diesem Bild (im wahrsten Sinne des Wortes) viel falsch.
Auf dem Foto blickt Trump auf etwas, von dem er offensichtlich dachte, es seien die kanadischen Rocky Mountains, aber man muss kein Geografieexperte sein, um zu erkennen, dass er tatsächlich vor dem berühmtesten Berg der Schweiz steht, dem Matterhorn.
Das ist das Matterhorn, du Schwachkopf.
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— Mike Stuchbery ???????? (@mikestuchbery.bsky.social) 4. Dezember 2024 um 8:54 Uhr
Politische Implikationen?
Es lässt sich nicht sagen, ob es sich nur um FAKE NEWS handelt (um eine Phrase zu verwenden, die er in seiner ersten Amtszeit geprägt hat) oder ob Trump auch die Schweiz im Visier hat.
Doch im Gegensatz zu seinen oft geäußerten Knackpunkten mit Mexiko und China (bezüglich Einwanderern bzw. Handel) hatte Trump nie Probleme mit der Schweiz.
Im Gegenteil: Es gibt Hinweise darauf, dass Trump die Schweiz nicht so sehr verachtet wie andere Länder.
Denn laut der Schweizer Denkfabrik Foraus für Außenpolitik misstraut „Trump multilateralen Foren.“ Er bevorzugt bilaterale Beziehungen – und die Schweiz gefällt ihm offenbar.“
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Gesagt und getan
Das waren nicht nur leere Worte.
Während eines Treffens mit der damaligen Schweizer Präsidentin Simonetta Sommaruga am Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2020 deutete Trump beispielsweise an, dass er ein Abkommen zur Stärkung der Handelsbeziehungen mit den beiden Ländern beschleunigen wolle.
„Mal sehen, was wir tun können…. „Ich hätte gerne ein Handelsabkommen“, sagte Trump damals.
Das waren keine leeren Versprechungen: Die USA sind das Hauptziel für Schweizer Exporte und Direktinvestitionen im Ausland.
Mit einem Umsatz von 56,7 Milliarden Franken aus Exporten in die USA im Jahr 2023 – gegenüber 25,3 Milliarden vor zehn Jahren – „haben die Vereinigten Staaten in den letzten Jahren für die Schweiz weiter an Bedeutung gewonnen“, sagte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO).
Aber es gibt noch mehr.
Foraus wies zudem darauf hin, dass die Schweiz von 2017 bis 2021 „einen nahezu beispiellosen Zugang zu den höchsten Ebenen der Trump-Regierung“ genoss.
Ein Beispiel ist der Besuch von Ueli Maurer, der 2019 Schweizer Präsident war, auf Einladung von Trump in Washington DC.
Das Treffen verlief gut, auch wenn Maurers Englischkenntnisse kläglich fehlten, wie sein Interview auf CNN zeigt, das in den Schweizer Medien zum Gespött geworden ist.
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Apropos FAKE NEWS…
Allerdings hatte Trumps angebliche Affinität zur Schweiz ihre Grenzen.
Als beispielsweise Königin Elizabeth im September 2022 beigesetzt wurde, nutzte Trump die sozialen Medien, um darauf hinzuweisen, dass Amerika den Respekt der Welt verloren habe, weil Präsident Joe Biden in der Nähe von Führern von „Ländern der Dritten Welt“ sitze.
Ein in der Westminster Abbey aufgenommener Schnappschuss zeigte Biden in derselben Reihe sitzend wie … Ignazio Cassis, der damalige Schweizer Präsident.