Die Priorität für Polen und Europa ist die Sicherheit, und die polnische EU-Präsidentschaft wird in der Lage sein, die Arbeit insbesondere im Verteidigungsbereich zu intensivieren – sagte Katarzyna Smyk, Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Warschau, in einem Interview mit BREI.
– Die Vertiefung der Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich liegt im Interesse Polens und ganz Europas. Da sich die Sicherheitslage verschlechtert, bleibt noch viel zu tun. Wir haben die Aggression Russlands gegen die Ukraine jenseits der Ostgrenze Polens und eine unsichere Situation im Zusammenhang mit den Erklärungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Es bedarf einer Diskussion darüber, wie die Unterstützung für die Ukraine erhöht werden kann – gab Smyk zu.
Sie betonte, dass in der aktuellen geopolitischen Realität einige Mitgliedstaaten zu wenig für die Verteidigung ausgeben und diese Ausgaben erhöht werden sollten.
Laut Smyk wird die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft Polens, die am 1. Januar 2025 beginnt, die Arbeit am EU-Verteidigungsmarkt beschleunigen, die Rüstungsindustrie und gemeinsame EU-Verteidigungsprojekte stärken sowie einen Konsens herstellen können, so Smyk rund um diese Themen. Der Sicherheitsthread wird unter anderem in folgenden Initiativen präsent sein: Das Weißbuch zur europäischen Verteidigung, dessen Veröffentlichung in den kommenden Monaten erfolgen soll, wurde am Mittwoch von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, angekündigt.
Nach Ansicht des Leiters der EG-Repräsentanz in Warschau ist es wichtig, dass der zukünftige polnische Kommissar Piotr Serafin, der für den EU-Haushalt verantwortlich sein wird, aktiv an diesen Gesprächen teilnimmt. Gleichzeitig wies Smyk darauf hin, dass es schwierig sein werde, einen Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Erwartungen der Mitgliedstaaten zu finden, da die Umsetzung vieler anderer Prioritäten wie Innovation, Investitionen oder Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Europas ebenfalls große finanzielle Aufwendungen erfordere.
Smyk verwies auch auf das Thema der transatlantischen Beziehungen nach Trumps Rückkehr ins Weiße Haus. – Europa hört aufmerksam auf die eingehenden Signale und denkt in verschiedenen Szenarien – sie betonte.
Sie betonte, dass es der Europäischen Union nicht um die Schürung von Konflikten gehe, sondern um Gespräche. – Eine kluge Antwort auf die neue geopolitische Situation zu finden, wird auch eine wichtige Aufgabe der polnischen Präsidentschaft sein – betonte der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Warschau.
BREI