Der legendäre indische Musiker Zakir Hussain, der als der größte Tabla-Spieler seiner Generation gilt, ist gestorben.
Hussain, bekannt für seine „tanzenden Finger“, starb am Sonntag an den Folgen einer chronischen Lungenerkrankung in einem Krankenhaus in San Francisco, teilte seine Familie in einer Erklärung mit.
Der in Mumbai geborene 73-Jährige war der weltweit bekannteste Vertreter der Tabla-Trommeln, dem wichtigsten Schlaginstrument der klassischen indischen Musik.
„Seine produktive Arbeit als Lehrer, Mentor und Pädagoge hat bei unzähligen Musikern unauslöschliche Spuren hinterlassen“, sagte seine Familie und fügte hinzu, dass er gehofft habe, die nächsten Generationen von Tabla-Spielern zu inspirieren.
Hussain lernte das Instrument im Alter von 12 Jahren von seinem Vater, dem berühmten Tabla-Spieler Ustad Alla Rakha.
In einem in den sozialen Medien weit verbreiteten Interview sagte er einmal, dass sein Vater ihn nach seiner Geburt auf der Welt willkommen geheißen habe, indem er ihm Tabla-Rhythmen in die Ohren gesprochen habe.
„Der Tradition nach sollte der Vater dem Baby ein Gebet ins Ohr sprechen … Also nimmt er mich in seine Arme, legt seine Lippen an mein Ohr und sagt mir die Tabla-Rhythmen ins Ohr“, sagte Hussain.
Als Wunderkind war der Musiker bereits im Alter von 12 Jahren auf Tournee und trat als Teenager mit den Legenden der klassischen Musik Indiens auf.
Mit 18 Jahren erlangte er internationale Anerkennung für seine umwerfenden Soloauftritte und arbeitete anschließend mit Musikgiganten wie dem ehemaligen Beatle George Harrison, dem Jazzsaxophonisten Charles Lloyd und dem Cellisten Yo-Yo Ma zusammen.
Hussain gründete 1973 mit dem Jazzgitarristen John McLaughlin die indische Jazz-Fusion-Band „Shakti“, die akustische Fusionsmusik spielte, die indische Musik mit Elementen des Jazz verband und dem westlichen Publikum einen neuen Sound vorstellte.
Im Jahr 2024 gewann Hussain als erster Musiker aus Indien im selben Jahr drei Grammy-Preise. Außerdem hatte er 2009 einen Grammy gewonnen.
Im Jahr 2023 erhielt Hussain den Padma Vibhushan, Indiens zweithöchste zivile Auszeichnung.
Er hinterlässt seine Frau und zwei Töchter.
