Der Ratssaal in Antwerpen hat am Montag entschieden, dass sich der ehemalige Fußballkommentator Eddy Snelders vor dem Strafgericht verantworten muss. Er bestreitet nicht den Exhibitionismus und den Voyeurismus, wohl aber die Übergriffe und den Besitz von Bildern sexuellen Kindesmissbrauchs.
Der 65-jährige Snelders geriet Ende letzten Jahres in Kontroversen, nachdem ein Nachbar eine Anzeige wegen Exhibitionismus gegen ihn eingereicht hatte. Sie sagte der Polizei, dass sie den Mann in den Sechzigern mehrfach dabei gesehen habe, wie er sich öffentlich vergnügte, und dass sie hierfür Beweise vorlegen könne.
Die Polizei führte eine Durchsuchung im Haus von Snelders durch und beschlagnahmte IT-Geräte. Es wurden zahlreiche Bilder gefunden, die Snelders heimlich von mehreren Dutzend Frauen auf der Toilette und unter der Dusche gemacht hatte. Die Aufnahmen machte er mit versteckten Kameras in seinem Haus in Brasschaat, seinem Büro, seinem Chalet in den Ardennen und in den Umkleidekabinen eines öffentlichen Schwimmbads.
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Bilder von Kindesmissbrauch
Die Staatsanwaltschaft Antwerpen will ihn nicht nur wegen Exhibitionismus und Voyeurismus vor Gericht bringen, sondern auch wegen des Besitzes von Bildern von sexuellem Kindesmissbrauch und wegen Übergriffen auf seine Nachbarin, eine Putzfrau und seine damals minderjährige Stieftochter. Snelders bestreitet die Übergriffe und den Besitz solcher Bilder entschieden und fordert, dass diese Vorwürfe nicht strafrechtlich verfolgt werden.
Der Fall kam letzte Woche vor den Ratssaal. Der ehemalige Fußballkommentator wurde erstmals mit mehreren seiner (vermeintlichen) Opfer konfrontiert. An der Anhörung nahmen beispielsweise seine Ex-Stieftochter, seine Ex-Frau Bé De Meyer und mehrere andere Frauen teil, die von Snelders heimlich gefilmt wurden.
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