Nach einer Anfrage des Nachrichtenmagazins Spiegel bekennt sich die Ukraine zu dem Anschlag. „Das heutige Bombenattentat auf Generalleutnant Igor Kirilow, den Chef der Strahlen-, chemischen und biologischen Abwehrtruppen der russischen Streitkräfte, ist eine Spezialoperation des SBU“, heißt es in einer Mitteilung des ukrainischen Geheimdienstes.
„Völlig legitimes Ziel“
Der ranghohe Russen-Militär starb am Dienstagmorgen in der Nähe eines Wohnhauses im Südosten Moskaus durch einen Sprengsatz, der in einem E-Roller versteckt war.
„Kirillow war ein Kriegsverbrecher und ein absolut legitimes Ziel, da er den Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen das ukrainische Militär befohlen hat. Ein solch unrühmliches Ende erwartet all jene, die Ukrainer töten. Vergeltung für Kriegsverbrechen ist unausweichlich“, heißt es vom SBU weiter.
Die Explosion kam laut des Telegram-Kanals Mash, als Kirillow mit einem Dienstwagen abgeholt werden sollte und aus dem Haus trat. Der Eingang des Gebäudes wurde schwer beschädigt und die Fensterscheiben mehrerer Wohnungen gingen zu Bruch, wie auf Fotos zu sehen war, die von russischen Medien veröffentlicht wurden.
Putins General war das Gesicht der perfiden Kriegsführung und laut Ermittlungen des ukrainischen Geheimdienstes verantwortlich für mehr als 4800 Fälle, in denen seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine Chemiewaffen eingesetzt wurden.
Seit 2022 wurden über 2000 ukrainische Soldaten mit einer chemischen Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Drei sind gestorben, sagte der ukrainische Oberst Artem Wlasiuk laut „Kyiv Independent“ Anfang dieser Woche.
Großbritannien hatte im Oktober wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen in der Ukraine Sanktionen gegen Kirillow verhängt. Einen Tag vor der Explosion klagte die Ukraine den General in Abwesenheit wegen des Einsatzes von verbotenen Chemiewaffen im russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an.
Anfang des Jahres bestätigte auch das US-Außenministerium, dass russische Streitkräfte in der Ukraine den chemischen Kampfstoff Chlorpikrin eingesetzt hätten und erließen daraufhin neue Sanktionen gegen mehr als 280 Personen und Unternehmen.