Für die Buffaloes drehte sich im Spiel gegen die Rouches alles um die „Operationsrehabilitation“, nur drei Tage nach der Blamage in Belfast, wo sie gegen Larne aus Nordirland verloren. Das technische Personal und der Vorstand erwarten daher eine starke Reaktion der Genter Spielergruppe. Vrancken konnte sich in Sclessin nicht auf den starken Mann Delorge verlassen, der an einer Knöchelentzündung leidet. Dadurch erschien Gerkens erneut beim Anpfiff.
Erstmals – und viel früher als erwartet – war auch Neuzugang Lopes (Ex-Cercle) auf der Bank. Für die Heimmannschaft schien Camara nicht startbereit zu sein. Infolgedessen startete 0’Neill in der Lütticher Abwehr, während Bulat im Mittelfeld arbeiten durfte. Auch der Auftakt der Party verzögerte sich um einige Minuten, weil beide Unterstützergruppen pyrotechnisches Material verwendeten.
Im ersten Viertel gingen beide Teams sofort zum Angriff über, doch bis auf die Blanks von Price und Dean brachte dieser nichts. Dann war Watanabe näher dran, doch Epolo lenkte den japanischen Versuch – nicht ohne den nötigen theatralischen Touch – in die Ecke. Watanabe drohte erneut, doch dieses Mal gelang es dem Anführer der Genter Abwehr nicht, seinen Kopfball richtig zu drücken.
Gent übernahm nun wirklich die Kontrolle über das Spiel und Dean startete geschickt Sonko, doch der Schwede entschied sich für Epolo. Standard hatte die Angriffswellen von Gent zunächst nicht im Griff und Torwart Epolo war dankbar, dass er wachsam war, als Gerkens eine knappe Flanke spielte. Die Rouches schnappten nach Luft, überstanden aber die frühe Gent-Offensive und konnten zunehmend auch die blau-weißen Kombinationen frühzeitig neutralisieren.
Nach einer halben Stunde setzte sich Ghent erneut durch, doch Deans Schuss ging daneben. Als Gandelman nach einiger Aufregung kurz vor der Halbzeit ein Tor erzielen konnte, war es ein Treffer, doch der Israeli stand im Abseits. Wenig später durfte auch Hjulsager einen Schuss abfeuern, doch sein Versuch ging knapp daneben. Pech für Gent, das viel Ballbesitz hatte, aber in der ersten Halbzeit kein Tor erzielte, was den Genter etwas Mut machte.
Zur Halbzeit griffen beide Trainer ein. Leko brachte Camara für Bulat, während Surdez Hjuslager bei den Buffaloes ablöste. Das Spiel begann nach der Pause schleppend, doch als Gambor Platz für eine Flanke bekam, erreichte der Franzose den freistehenden Gerkens, sein Kopfball ging aber knapp am Tor vorbei. Vor einer Stunde musste Leko ein zweites Mal eingreifen: Doumbia konnte nicht weitermachen. An seiner Stelle trat Dierckx.
Gent dominierte weiterhin das Spiel. Für Vranckens Mannschaft wurde es immer schwieriger, Torchancen zu erspielen. Watanabe kletterte manchmal höher als seine Gegner, doch sein Kopfball konnte Epolo nicht überraschen. Das Tor wäre beinahe auf der anderen Seite gefallen: Sutalo nutzte seine Chance mit einem seltenen Lütticher Eckball, doch der fallende Ito parierte am Ende. Es war eine erste ernsthafte Warnung für die Buffaloes.
Diese Phase gab den Rouches auch sofort neuen Mut. Zeqiri und Ayensa stellten tatsächlich einen Angriff zusammen, doch der Ex-Union-Stürmer flog wild über das Tor. Wenig später zeichnete sich ein Aufschub der Hinrichtung ab: Zeqiri bediente geschickt Price und dieser ließ Sclessin explodieren. In Gent gingen die Pokale sofort unter. Dieses Tor fiel sehr hart, aber zum zweiten Mal entkamen die Buffaloes, weil der VAR feststellte, dass Price im Abseits stand, und Schiedsrichter Vergoote das Tor nicht zuließ.
Gent überlebt und kassiert die volle Beute
In der Zwischenzeit läuteten im Rücken der Buffalo alle Alarmglocken, der eindringende Price erreichte Kuavita, doch sein Kopfball verfehlte die richtige Richtung. Etwa zur vollen Stunde hatten die Gäste völlig die Kontrolle über das Spiel verloren und konnten den Ball kaum noch in den eigenen Reihen halten. Lange Zeit war ein zaghafter Abschiedsschuss die einzige Genter Leistung, die diesen Namen verdiente.
Die Rouches machten nun unvermindert weiter und Camara ließ die leidenschaftlichen Heimfans erneut auflaufen, doch sein Schuss landete im Außennetz. Für Gent ging es nun vor allem ums Überleben. Offensiv etwas auf die Beine zu stellen, erwies sich für die Buffaloes im Schlussviertel als nicht mehr wirklich möglich. Das Hauptziel schien es gewesen zu sein, das Unentschieden über die Ziellinie zu bringen, doch dann lief es für die Rouches furchtbar schief. Epolo feuerte einen Distanzschuss von Ito ab, Dean war wie die Chickens zur Stelle und Surdez war in perfekter Position: 0-1. Eine besonders kalte Dusche für Standard. Lekos Truppen versuchten mit aller Tapferkeit der Verzweiflung zu reagieren, aber Gent überlebte und errang damit angesichts ihrer Platzierung unter den ersten Sechs einen entscheidenden Sieg. Auch die Weihnachtsferien in Gent werden etwas ruhiger.
Standard-Setup: Epolo, Fossey, O’Neill (83′ Alexandropoulos), Sutalo (88′ Lokembo), Lawrende, Doumbia (58′ Dierckx), Price, Bulat (46′ Camara), Kuavita, Ayensa und Zeqiri
Aufstellung AA Gent: Roef, Gambor, Watanabe, Torunarigha, Brown, ito, Gerkens (83′ Kums), Gandelman, Sonko (83′ Varéla), Hjulsager (46′ Surdez) und Dean
Ziele: 82′ Taubheit 0-1
Gelbe Karten: 30′ O’Neill, 33′ Bulat, 46′ Deafness, 60′ Kuavita, 96′ Dean
Rote Karten: /
Schiedsrichter: Jasper Vergoote