Reisende brauchen dieser Tage viel Geduld auf Kroatiens Straßen. Verkehrsüberlastung und Winterwetter machen das Vorankommen schwer. Besonders heftig wurde es bei Bajakovo, dem wichtigsten Grenzübergang zwischen dem EU-Mitglied Kroatien und Serbien. Der Stau bei der Ausreise aus dem Schengenland wuchs auf bis zu 20 Kilometer an, Reisende berichten von chaotischen Zuständen und Wartezeiten über zehn Stunden. Grund sollen die genauen Pass- und Fahrzeugkontrollen sowie zu wenig geöffnete Grenzschalter auf beiden Seiten sein. Auf den Weihnachtsverkehr war man nicht ausreichend vorbereitet. Autofahrer die versuchten, dem Stau über Pannen- oder gar Grünstreifen zu entkommen, verschärften das Problem, das schon am Samstag begonnen hatte, noch weiter.
Die Raststätten und Parkplätze auf dem Weg Richtung Serbien sind überlastet, Sprit und Lebensmittel werden langsam rar. Auch bei anderen Grenzübergängen nach Serbien und Bosnien kommt es zu Wartezeiten von rund drei Stunden. Der kroatische Automobilclub HAK ruft zu Vorsicht und Geduld auf.W
Schnee, Regen, Sturm
Schon Anfang Dezember kam es in Kroatien zu heftigen Schneefällen
© IMAGO/Zvonimir Barisin/PIXSELL
Doch nicht nur an den Grenzübergängen kommt es zu Problemen. Schneefälle, Regen und Sturmböen verschärfen die Verkehrsproblematik. Schon am Wochenende war das Wetter wenig einladend, am Montag soll es in weiten Teilen des Landes tiefwinterlich werden. Vor allem im Osten des Landes, in der Lika und in Dalmatien ist mit teils heftigen Niederschlägen zu rechnen. Aufgrund eines Sturms, dessen Böen Geschwindigkeiten bis zu 130 Kilometern pro Stunde erreichen könnten, wurde für den Montag außerdem eine rote Wetterwarnung für die Region Kvarner ausgegeben. Außerdem könnte es wegen orkanartigen Windböen immer wieder zu Sperren der Autobahn A1 im Velebit-Kanal kommen. Mit kurzfristigen Planänderungen und Absagen im Fährverkehr ist ebenfalls zu rechnen.
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