Stand: 23.12.2024, 06:41 Uhr
Von: Florian Bajus
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Borussia Dortmund erringt in Wolfsburg den ersten Sieg auf fremdem Terrain in der Bundesliga. Bei Julian Brandt ist jedoch nicht nur Freude zu spüren.
Dortmund – Zum Ende des Jahres gelang Borussia Dortmund endlich der erste Auswärtssieg in der Bundesliga. In der ersten Halbzeit gegen Wolfsburg sicherte sich der BVB durch Tore von Donyell Malen (25.), Maximilian Beier (28.) und Julian Brandt (30.) eine schnelle Führung. Wolfsburgs Denis Vavro verhinderte in der 58. Minute allerdings den Sieg mit weißer Weste.
Trotz des Sieges fehlt dem BVB das nötige Selbstvertrauen
Der BVB hat den schlimmsten Fall abgewendet und die Winterpause auf dem sechsten Tabellenplatz in der Bundesliga eingeläutet. „Dieser Sieg tut natürlich immens gut, ganz ohne Frage“, äußerte sich Brandt nach dem Spiel im DAZN-Interview erleichtert. Dennoch dürfe das Team nicht auf dem ersten Auswärtssieg ausruhen, sondern müsse weiterhin die eigenen Schwächen thematisieren.
Diese wurden besonders in der zweiten Halbzeit deutlich. Nach dem Anschlusstreffer der Wolfsburger wurde Pascal Groß vom Platz gestellt (62.) und der VfL drängte auf weitere Tore. Der BVB konnte kaum für Entlastung sorgen, hatte nur wenige Chancen, das Spiel zu entscheiden, konnte den Sieg aber dennoch sichern.
Obwohl das Durchhalten bis zum Schluss am Sonntag als Dortmunder Stärke galt, war Brandt mit der Gesamtleistung in der zweiten Halbzeit unzufrieden. „Ein 3:0 sollte einem so viel Rückhalt geben, dass du das Spiel souverän durchspielst – und dann kassieren wir wieder einmal eine Rote Karte, rennen viel hinterher, kriegen ein blödes Gegentor und verteidigen eigentlich nur“, kritisierte der offensive Mittelfeldspieler.
„Wir sind weitestgehend offline, das muss man uns vorwerfen“, fügte Brandt hinzu. „Wir müssen souveräner spielen und erwachsener werden. Das zeigt so ein bisschen, was der Grund war, warum wir viele Punkte haben liegen lassen.“
„Untypische Bundesliga-Saison“ als Chance für den BVB
Bis zum Trainingsbeginn am 2. Januar 2025 wird die zweite Halbzeit in Wolfsburg vergessen sein. Trotzdem muss sich Dortmund „immer wieder vor Augen führen, was der Grund dafür ist, warum wir nicht auf Platz zwei, drei, vier sind, sondern auf Platz sechs“, mahnte Brandt die nachlässige Einstellung nach der Halbzeitpause. „Das müssen wir schleunigst abstellen.“
Beier, der nach seinem Wechsel von der TSG Hoffenheim zum BVB mit hohen Erwartungen konfrontiert wird, äußerte sich ähnlich. „Jetzt geht es in die Winterpause. Wir probieren einfach, im neuen Jahr den Reset-Knopf zu finden und besser zu spielen. Es kann nicht unser Anspruch sein, Sechster zu sein“, sagte der Stürmer.
Trotz der mäßigen Punkteausbeute (25) bleibt Dortmund in Reichweite der Spitzenplätze. RB Leipzig und Eintracht Frankfurt sind nur zwei Zähler entfernt, lediglich Bayer Leverkusen (32 Punkte) und der FC Bayern (36 Punkte) haben einen größeren Vorsprung. „Es ist eine untypische Bundesliga-Saison“, so Brandt, „normalerweise setzen sich drei bis vier Mannschaften ab, der Rest läuft der Musik hinterher.“ Diesen Umstand muss der BVB für sich nutzen – bisher sind Brandt und seine Teamkollegen jedoch noch im Strudel gefangen.