Stand: 4. Januar 2025 15:55 Uhr
Pius Paschke belegte im dritten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck den achten Platz. Das war das Beste vom DSV-Team – aber er muss endlich die Tour-Gesamtwertung abhaken. Der Tagessieg ging in einem spannenden Finale an den drei Österreicher Stefan Kraft. Sehr bitter verlief der Nachmittag für Karl Geiger, der das Finale der Top 30 verpasste.
Nach seinen Sprüngen auf 128,5 und 123,5 Meter hatte der Gesamtweltcupzweite Paschke 27,5 Punkte Rückstand auf den Tagessieger. Kraft setzte sich in einem spannenden Dreikampf gegen seine Kollegen Jan Hörl und Daniel Tschofenig durch.
Mit Distanzen von 131,5 und 132 Metern verwies Kraft seine Landsleute Hörl (134 und 132 Meter) und Tschofenig (132,5 und 127,5 Meter) auf die Spitzenplätze. Nach der ersten Runde trennten die drei Österreicher nur noch winzige 0,9 Punkte. Im Finale siegte Kraft mit 1,4 Punkten Vorsprung vor Hörl, der zur Halbzeit geführt hatte. Gesamtführender der Tournee, Tschofenig, wurde mit 10,0 Punkten Rückstand Dritter. Allerdings verteidigt er das blaue Tournee-Trikot und reist als Gesamtführender zum Tourfinale nach Bischofshofen, wo die Entscheidung am Sonntag (05.01.2025) und Montag (06.01.2025) fällt.
Deschwanden kann das Defizit nicht reduzieren
Eine Vorentscheidung hat Innsbruck bereits getroffen: Über den Toursieg werden die drei Österreicher untereinander entscheiden. Der Schweizer Gregor Deschwanden, Gesamtvierter, verlor mit den Distanzen 126 und 129 Meter als Tagesvierter weitere Punkte an das Trio aus dem Nachbarland.
Paschke: „Nicht ganz die Leichtigkeit“
Auch für Paschke vergrößerte sich der Abstand in der Gesamtwertung. Doch der Kiefersfeldener wollte verpassten Chancen nicht nachtrauern: “NEIN”antwortete er auf die Frage, ob das Defizit weh tut. „Jeder ist sein eigenes Glück. Und die anderen springen einfach extrem gut. Mir fehlt ein bisschen, ich habe nicht ganz die Leichtigkeit, die ich im Winter hatte.“sagte Paschke, der bereits im Neujahrswettbewerb das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters verloren hatte. „Letztendlich schaffe ich es nicht ganz, richtig loszulassen und den Sprung richtig auszulösen. Und dann fehlen mir ein paar Meter.“Paschke analysierte seine Sprünge.
Horngacher: „Sah angespannt aus“
Bundestrainer Stefan Horngacher sagte über die insgesamt durchwachsene Leistung seiner Mannschaft: „Es sah immer noch etwas angespannt aus. Es war nicht ganz so entspannt. Der Druck ist enorm, die Sportler wollen ihr Bestes geben. Manchmal geht es nach hinten los. Vielleicht war das heute der Fall.“
Drei Deutsche unter den Top 15
Aus deutscher Sicht erreichten nur Paschke, Andreas Wellinger und Philipp Raimund das Finale der besten 30. Zweitbester Deutscher hinter Paschke war Wellinger auf Platz 13. Nach 127 Metern und dem 14. Platz im ersten Durchgang verbesserte er sich im Finale mit 124,5 Metern um einen Platz.
Raimund springt zu seinem besten Saisonergebnis
Raimund konnte nicht an seine guten Sprünge in der Qualifikation und im Training anknüpfen, in denen er die Plätze sieben und vier belegte. Der 24-Jährige flog im ersten Durchgang auf 124 Meter und belegte den 23. Platz. Im Finale verbesserte er sich mit einem Sprung auf 128,5 Meter um acht Plätze und beendete den Wettkampf auf dem 15. Platz, seinem besten Saisonergebnis.
„Nach dem vierten Platz im Testdurchgang habe ich mir mehr erhofft. Vielleicht wollte ich zu viel, also hatte ich nicht die feine Klinge.“sagte Raimung wütend im Sportschau-Interview nach dem Wettkampf. Das Fazit fällt dennoch positiv aus: „Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Innsbruck war sehr gut und eine Verbesserung in den letzten Wochen.“
Geiger verpasst Finale – „Es tut sehr weh“
Drei Deutsche schafften es nicht ins Finale der Top 30. Auch Geiger, Gesamtachter der Tournee, scheiterte. Im direkten Duell konnte sich der Oberstdorfer mit 124 Metern gegen den US-Amerikaner Kevin Bickner (125,5 Meter) nicht durchsetzen. Auch Geiger verpasste das direkte Weiterkommen, weil er durch ein Wackeln unmittelbar nach der Landung einige Punkte verlor.
„Es ist dort etwas rutschig und hat meine Ski zerschnitten. Zum Glück bin ich nicht gestürzt. Aber das tut sehr weh, wenn es um die Haltungswerte geht.“sagte Geiger am Sportschau-Mikrofon. Am fünften des Glücklicher Verlierer-Wertung, Marius Lindvik aus Norwegen, Geiger fehlten am Ende 3,8 Punkte. Der 21-fache Weltcupsieger schied auf dem 34. Platz aus.
Hoffmann und Tittel 44. und 45. raus
Auch Felix Hoffmann und Adrian Tittel gelang in Innsbruck kein zweiter Sprung. Hoffmann scheiterte mit 115,5 Metern am Polen Jakub Wolny (120,5 Meter), Tittel musste sich mit 114 Metern dem Tschechen Roman Koudelka (117,5 Meter) geschlagen geben. Am Ende belegten Hoffmann und Tittel in der Tageswertung die Plätze 44 und 45.