Anklage gegen die Praktiken von Versicherungsunternehmen in Marokko bezüglich Reiseversicherungsabonnements für Europa – Consonews

Anklage gegen die Praktiken von Versicherungsunternehmen in Marokko bezüglich Reiseversicherungsabonnements für Europa – Consonews
Anklage gegen die Praktiken von Versicherungsunternehmen in Marokko bezüglich Reiseversicherungsabonnements für Europa – Consonews
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Wir, der Nationale Verband der Verbraucherverbände, möchten die zuständigen Behörden und die breite Öffentlichkeit auf eine unlautere und inakzeptable Praxis aufmerksam machen, die von Versicherungsunternehmen in Marokko angewandt wird. Diese Unternehmen weigern sich, Reiseversicherungsabonnements für Europa zu erstatten, selbst im Falle einer Visumsverweigerung. Diese Situation ist besonders besorgniserregend, da eine Reiseversicherung eine zwingende Voraussetzung für den Erhalt eines Schengen-Visums ist und den Visumantragstellern daher erhebliche Kosten auferlegt, ohne dass eine Rückerstattungsgarantie im Falle einer Ablehnung besteht.
• Kontext
Um ein Schengen-Visum zu erhalten, ist es für marokkanische Staatsbürger zwingend erforderlich, eine Reiseversicherung abzuschließen, die die gesamte Dauer ihres geplanten Aufenthalts in Europa abdeckt. Diese Versicherung muss eine Mindestdeckung von 30.000 Euro für Arzt- und Rückführungskosten gewährleisten. Die Kosten für diese Versicherung können für viele Antragsteller eine beträchtliche Summe darstellen und variieren in der Regel zwischen 200 und 1500 MAD (ca. 20 bis 150 Euro), je nach Dauer und Art des Aufenthalts. Der Verbraucher verliert im Durchschnitt 70 Euro für ein Abonnement.
• Ausgabe
Im Falle einer Visumsverweigerung befinden sich Antragsteller in einer Situation, in der sie durchschnittlich 70 Euro für den Abschluss einer Versicherung bezahlt haben, von der sie keinen Nutzen haben. Rechnet man dies auf die 119.346 Antragsteller im Jahr 2022 (laut Schengen-Visa-Info-Plattform) hoch, kommen wir auf 8.354.200 Euro. Obwohl sich die Versicherungsgesellschaften dieser Möglichkeit voll bewusst sind, verweigern sie systematisch die Erstattung der Versicherungsprämien, selbst wenn die Reise nicht stattfindet. Diese Praxis ist nicht nur unfair, sondern kann auch als ungerechtfertigte Bereicherung und Verstoß gegen ethische und moralische Verpflichtungen gegenüber dem Verbraucher angesehen werden.
• Vergleich mit anderen Regionen
Die Delegation der Europäischen Union im Königreich teilte uns mit, dass Unternehmen die Prämie gegen Vorlage der Visumsverweigerungsmitteilung erstatten können und dass dieser Service innerhalb der Europäischen Union von Versicherungsunternehmen gut praktiziert wird. Im Falle einer Visumsverweigerung ist es selbst in einigen arabischen Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien sowie in mehreren afrikanischen Ländern wie Südafrika und Nigeria üblich, dass Reiseversicherungskosten erstattet werden. Umso notwendiger ist es für marokkanische Versicherungsunternehmen, ähnliche Praktiken anzuwenden, um Fairness und Gerechtigkeit für Visumantragsteller zu gewährleisten.
• Mangelnde Kommunikation seitens der Versicherungs- und Sozialversicherungskontrollbehörde (ACAPS)
Auch wir äußern unser tiefes Unverständnis und unsere Überraschung über die Haltung der Versicherungs- und Sozialversicherungsaufsicht. Trotz unseres Schreibens mit der Bitte um Rat und Intervention zu diesem Problem würdigte ACAPS nicht, uns zu antworten und zog es vor, den Kopf in den Sand zu stecken. Diese mangelnde Reaktion ist inakzeptabel und kann nur eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Interessen der marokkanischen Verbraucher widerspiegeln.
• Unsere Wünsche
 Rückerstattung von Versicherungsprämien im Falle einer Visumsverweigerung: Wir fordern von den Versicherungsunternehmen, eine klare und faire Rückerstattungsrichtlinie für ungenutzte Reiseversicherungsabonnements aufgrund einer Visumsverweigerung einzuführen.
 Transparenz und Information: Wir bitten Versicherungsunternehmen, beim Abschluss einer Reiseversicherung klare und präzise Informationen zu ihren Erstattungsrichtlinien bereitzustellen.
 Intervention der Behörden: Wir fordern die Regulierungsbehörden auf, diese Praktiken zu prüfen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte der marokkanischen Verbraucher zu schützen.
Es ist inakzeptabel, dass marokkanische Bürger gezwungen werden, für eine Dienstleistung zu zahlen, die sie nicht in Anspruch nehmen können, ohne die Möglichkeit einer Rückerstattung. Wir fordern Versicherungsunternehmen auf, ihre Policen zu überprüfen und fairere Praktiken einzuführen, die die Verbraucherrechte respektieren. Darüber hinaus fordern wir die Versicherungsaufsichtsbehörde dringend auf, ihr Schweigen zu brechen und klare Antworten und Lösungen für dieses dringende Problem bereitzustellen.

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