Moody’s behält Marokkos BA1-Rating bei, Ausblick nun „stabil“

Moody’s behält Marokkos BA1-Rating bei, Ausblick nun „stabil“
Moody’s behält Marokkos BA1-Rating bei, Ausblick nun „stabil“
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In ihrem letzten am Freitag veröffentlichten Bericht bestätigte die Ratingagentur Moody’s Marokkos Rating für langfristige Emittenten und vorrangige unbesicherte Schulden bei Ba1 und behielt damit einen stabilen Ausblick für das Land bei. Diese Entscheidung spiegelt die vielen institutionellen Stärken Marokkos sowie seine robuste Außenposition wider und unterstreicht das empfindliche Gleichgewicht, das das Land zwischen seinen wirtschaftlichen Herausforderungen und seinen Reformbemühungen wahren muss.

Die Einschätzung von Moody’s unterstreicht, dass die Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung durch die Notwendigkeit behindert werden, gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig Investitionen zu unterstützen. Der Druck auf die öffentlichen Ausgaben, insbesondere im Hinblick auf Sozialversicherungsreformen und Infrastrukturprojekte, stellt die Finanzverwaltung der Regierung vor Herausforderungen. Dennoch prognostiziert Moody’s, dass es Marokko in den kommenden Jahren gelingen wird, eine stabile Schuldenlast aufrechtzuerhalten.

Die Ratingobergrenzen bleiben unverändert, wobei die lokale Währungsobergrenze bei Ba1 liegt, drei Stufen über dem Länderrating. Die Obergrenze für Fremdwährungen liegt bei Baa2, was moderate Transfer- und Konvertibilitätsrisiken widerspiegelt und im Einklang mit dem System fester Wechselkurse des Landes steht.

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Darüber hinaus sind Marokkos robuste Regierungsführung und sein institutioneller Rahmen entscheidende Elemente für seine wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit. Wie im Moody’s-Bericht festgestellt, hat das Land eine wirksame Fähigkeit zur Bewältigung externer Krisen bewiesen. Das Engagement der Bank Al-Maghrib für die Wahrung der Preisstabilität stärkt auch die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und begünstigt eine kontrollierte Liberalisierung des Wechselkurses.

Auf Haushaltsebene plant die Regierung eine Erhöhung der Gesundheits- und Sozialversicherungsausgaben, die für das Jahr 2024 auf 2,3 % des BIP geschätzt wird. Öffentlich-private Partnerschaften sind vorgesehen, um die steuerlichen Auswirkungen von Großprojekten abzumildern, darunter auch Projekte im Zusammenhang mit Großveranstaltungen und Klimainvestitionen. Es wird erwartet, dass sich Marokkos Primärdefizit bei einem günstigen makroökonomischen Umfeld bei rund 2 % des BIP stabilisiert, selbst wenn der Ausgabendruck anhält.

Marokko steht jedoch vor anhaltenden Herausforderungen, wie zum Beispiel einem unter den Erwartungen liegenden Einkommensniveau und sozioökonomischen Ungleichheiten, die eine nachhaltige Entwicklung und Beschäftigungsmöglichkeiten behindern. Mit einem Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens in Kaufkraftparität (KKP) auf 10.460 US-Dollar im Jahr 2023 liegt das Land deutlich unter dem Ba1-Durchschnitt von 27.316 US-Dollar. Darüber hinaus verdeutlichen ein erheblicher Anteil der Arbeitsplätze in der informellen Wirtschaft und eine hohe Arbeitslosenquote unter jungen Menschen die Dringlichkeit verstärkter staatlicher Maßnahmen.

Trotz der eingeleiteten Strukturreformen bleiben die Fortschritte bei der Bewältigung dieser Herausforderungen begrenzt. Marokko arbeitet daran, seine Wirtschaft zu diversifizieren und mehr in erneuerbare Energien zu investieren. Der stabile Ausblick von Moody’s spiegelt somit ausgewogene Risiken rund um das aktuelle Wirtschaftsszenario wider, obwohl angesichts des anhaltenden Ausgabendrucks weiterhin Bedenken hinsichtlich des Tempos der erforderlichen Reformen bestehen.

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