Das Strafgericht Hasselt verurteilte am Freitag einen 63-jährigen Gastronomen aus Hasselt und seine 53-jährige Frau zu jeweils sechs Jahren Gefängnis wegen sexueller Belästigung ihrer 14-jährigen Adoptivtochter. Sie wurden außerdem dazu verurteilt, dem Strafvollstreckungsgericht für die Dauer von fünf Jahren zur Verfügung gestellt zu werden.
Die Übergriffe ereigneten sich zwischen dem 31. März 2019 und dem 19. August 2020, als das Mädchen 14 und 15 Jahre alt war. Sie kam 2015 mit ihrem leiblichen Vater aus Syrien nach Belgien, während ihre leibliche Mutter in ihrem Herkunftsland blieb. So landete sie bei den beiden Angeklagten, die sie als Gastfamilie aufnahmen.
Das Gericht stellte fest, dass das Opfer während der gefilmten Anhörung, die alle drei Richter vollständig verfolgten, zusammenhängende und detaillierte Aussagen gemacht hatte. Die Anklage gab an, dass die Angriffe zweimal im Monat oder manchmal einmal pro Woche stattfanden.
Zunächst wurde der Fall aus Mangel an Beweisen eingestellt, es folgte jedoch eine erneute Beschwerde bei der Zivilpartei mit weiteren Ermittlungen, sodass der Fall nun entschieden wird. Das Opfer hatte ihrem Studienberater in der Schule von dem Angriff erzählt, woraufhin Anzeige bei der Polizei erstattet wurde. Das Gericht sprach von schwerem Fehlverhalten, da die Angeklagten ihre Impulse nicht kontrolliert und die psychische und physische Integrität des Opfers nicht respektiert hätten. Das Opfer und seine Mutter erhielten 14.595 Euro Schadenersatz.
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