Naturfreunde lehnen Verlegung des Campingplatzes Gryon (VD) ab

Naturfreunde lehnen Verlegung des Campingplatzes Gryon (VD) ab
Naturfreunde lehnen Verlegung des Campingplatzes Gryon (VD) ab
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In den Waadtländer Alpen wird um bestimmte Gebiete gekämpft. Dies ist der Fall in Les Frassettes in Gryon (VD), wo sich seit mehreren Jahrzehnten ein idyllischer Campingplatz befindet. Doch für diesen Ort, dessen Vertrag 2028 ausläuft, scheint der Todesstoß zu läuten. Und das von der Gemeinde als Gegenleistung für die Nichtverlängerung angebotene Grundstück überzeugt Naturfreunde nicht. Und das aus gutem Grund: Es handelt sich ihrer Meinung nach um einen sensiblen Bereich, der geschützt werden sollte.

Der Kern des Problems liegt im Vorhandensein von Dolinen, diesen für Kalksteingebiete typischen Formationen, in denen der Boden stellenweise einbricht oder erodiert und beeindruckende Löcher gräbt. Im Kanton Neuenburg sind diese Orte geschützt, jedoch nicht auf Waadtländer Land, auch wenn derzeit ein kantonales Inventar überarbeitet wird (siehe Kasten).

Pro Natura Waadt beabsichtigt daher, sich dem Projekt zu widersetzen. Von lokaler Seite reagiert auch der junge Verein für ökologisch verantwortungsvollen Tourismus (Ater). „Es ist wichtig, dieses Gebiet zu erhalten“, reagiert sein Präsident Eric Dragesco. Um dort einen Campingplatz zu errichten, müssen Sie graben, Rohre, Toiletten, Duschen verlegen … Während die Camper sehr glücklich sind, wo sie sind. Und wir haben genügend Betten in bestehenden Hotels.“

Die Gemeinde ihrerseits gibt ihr Projekt nicht auf. Sie verweist auf den aktuellen Platzmangel, insbesondere für Wohnmobile. Für sie ist die Lage des neuen Standorts mitten in der Natur hingegen ein Vorteil: „Es bietet mehr Grün und mehr großzügige und zahlreiche Stellplätze.“

Was den Zustand des Tourismus in dieser Gemeinde in den Voralpen betrifft, so seien „die Mietangebote nach wie vor sehr begrenzt“, während „jeder Einwohner von Gryon direkt oder indirekt vom Tourismus lebt, was ihn zu einem Rohstoff zum Verwöhnen und Bewirtschaften macht“, argumentiert er die Gemeinde.

In diesem Frühjahr berichtete „24 Heures“, dass mehr als tausend Unterschriften in einer Online-Petition gegen die Verlegung des Campingplatzes gesammelt worden seien. Das derzeitige Komitee gab außerdem an, dass es im Falle einer Reise nicht über die Mittel verfüge, ein Projekt zu finanzieren. Die Gemeinde gibt an, auf der Suche nach neuen Partnern zu sein.

Bei Dolinen ist Vorsicht geboten

Für Amandine Perret, Geografin am Schweizerischen Institut für Karstologie, sind Dolinen schützenswert. „Sie stellen ein landschaftliches Interesse dar und beherbergen eine besondere Fauna und Flora. Aber auch beim Bau ist aufgrund der Verschmutzungsgefahr Vorsicht geboten, da sie eine leichtere Verbindung zum Grundwasser herstellen. Es ist auch ein Terrain, das a priori zusammenbricht. Dies ist daher ein Element, das frühzeitig berücksichtigt werden muss.“

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