So wird die Schweiz beim Eurovision Song Contest bewertet

-

Die Liverpool Arena, in der letztes Jahr der Eurovision Song Contest stattfand.Bild: Schlussstein

Seit 1975 vergeben sich die teilnehmenden Länder gegenseitig Punkte beim Eurovision Song Contest. Wir verraten Ihnen mit Begleitkarten, wer am strengsten – und am großzügigsten ist.

Philipp Reich

Folgen Sie mir

Mehr „Unterhaltung“

Die Schweiz kann hoffen, zum ersten Mal seit 1988 und zum dritten Mal in ihrer Geschichte den Eurovision Song Contest zu gewinnen. Nemo, ein echtes Musiktalent im Alter von 24 Jahren, ist mit seinem Titel der große Favorit Der Code. Seine Chancen, in die Top 10 zu kommen, liegen bei 44 %, die auf einen Sieg bei 17 %. Nur die kroatische Gruppe Baby Lasagna hat mit 26 % bessere Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen.

Damit Nemo ganz oben auf dem Podium steht, braucht er die Unterstützung der anderen Kandidatennationen, zunächst im Halbfinale und dann hoffentlich im Finale an diesem Samstag, dem 11. Mai. Und genau hier könnte das Problem schmerzen: Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern im Wettbewerb kann die Schweiz nicht auf treue Unterstützung zählen.

Selbst unsere Nachbarn wählen uns nicht regelmäßig mit hohen Punktzahlen. Seit Einführung des Zwölf-Punkte-Systems im Jahr 1975 hat die Schweiz von Deutschland im Schnitt nur 3,47 Punkte erhalten. Frankreich vergibt 2,89 Punkte und Italien 2,92 Punkte. Die Österreicher gefallen uns besser, da sie uns im Schnitt bisher immer noch 4,31 Punkte beschert haben.

Quellen

Die Daten enthalten alle im Halbfinale und Finale der Ausgaben von 1975 bis 2023 vergebenen Punkte (seit 2004 / Jury und Televoting). Sie stammen von Datagraver.

Österreich ist daher einer unserer größten Fans. Lediglich das ehemalige Jugoslawien erzielte zwischen 1975 und 1992 einen etwas höheren Durchschnittswert. An dritter Stelle stehen zwei Benelux-Länder: Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Es folgen die nordischen Länder Finnland, Dänemark und Island sowie Albanien und Nordmazedonien. Deutschland liegt nur auf dem 10. Platz.

lken” id=”datawrapper-chart-jegwc” src=”https://datawrapper.dwcdn.net/jegwc/1/” scrolling=”no” frameborder=”0″ style=”width: 0; Mindestbreite: 100 % !important; border: none;” height=”537″ data-external=”1″>

Unsere „besten Freunde“ beim Eurovision Song Contest

Andere Länder haben „beste Freunde“. Aserbaidschan und die Türkei beispielsweise geben sich gegenseitig traditionell die Höchstpunktzahl von 12 Punkten. Auch Griechenland und Zypern, Rumänien und Moldawien oder Spanien und Andorra sind einander immer wohlgesonnen.

Die Verbindungen zwischen den nordischen Ländern Schweden, Norwegen, Dänemark und Island sind etwas weniger eng, aber nach wie vor gut ausgeprägt. Zum großen Bedauern der Schweiz wird der kroatische Favorit von seinen Grenzländern viel besser unterstützt als wir. Die Kroaten erreichen im Schnitt 8 Punkte aus Bosnien-Herzegowina, 7,8 aus Slowenien und immerhin noch 7 aus Serbien.

Allerdings haben nicht alle Länder die Möglichkeit, sich gegenseitig zu bewerten. Beispielsweise kann die Schweiz im zweiten Halbfinale am Donnerstag für ihre direkten Konkurrenten wie Dänemark oder Norwegen stimmen. Hingegen wird die Schweiz im ersten Halbfinale am Dienstag noch nicht im Rennen sein und daher nicht über die Wahl der Finalisten abstimmen.

Die Diaspora befiehlt

Und wen unterstützt die Schweiz am großzügigsten? Traditionell sind es bei uns Länder, die eine große Diaspora haben. Mit durchschnittlich 7,31 Punkten liegt Serbien an erster Stelle. Diese Wertschätzung beruht nicht auf Gegenseitigkeit: Die Serben geben uns im Schnitt nur 2,1 Punkte.

Generell gefallen uns die Auftritte Albaniens, Italiens, Portugals, Bosniens und der Türkei. Als nächstes kommen Irland und Schweden. Um uns herum ist es Österreich, das die wenigsten Punkte erhält, aber sehr nah dran ist. Mit 3 Punkten liegt es knapp hinter Frankreich (3,6) und Deutschland (3,4).

Die Vergangenheit erklärt offensichtlich nicht alles. Mit einer gehörigen Portion Charme und einer extravaganten Leistung kann Nemo dennoch den ein oder anderen unerwarteten Punkt einfahren. Aber das Schweizer Musiktalent, so groß es auch ist, wird es nicht schaffen, bestimmte Gewohnheiten zu durchbrechen.

Nemo wird an diesem Donnerstag, dem 9. Mai, im zweiten Halbfinale mit der Startnummer 4 die Bühne betreten.

(Übersetzt aus dem Deutschen von Valentine Zenker)

Eurovision 2023 in Bildern

1 / 27

Eurovision 2023 in Bildern

Quelle: EPA / Adam Vaughan

Auf Facebook teilenteilen auf

Taylor Swift verschmutzt 100-mal mehr als Sie

Video: watson

-

PREV Neufundland | Aquakultur ist wahrscheinlich die Ursache für das Aussterben wilder Lachse
NEXT SENEGAL-WORLD-ISLAM-COLLECTIVITIES / Die Stadt Thiès tritt dem Vorstand der Organisation Islamischer Hauptstädte und Städte bei – Senegalesische Presseagentur