Laut dem Dachverband für landwirtschaftliches Biogas Ökostrom Schweiz schöpft die Schweiz ihr landwirtschaftliches Biomassepotenzial zu wenig aus. Während des Bioökonomie-Forums, das gestern zum ersten Mal in Freiburg stattfand, erinnerte der Verband daran, dass nur 5 % der Biogasproduktionskapazität des Landes genutzt würden. Mit nur 130 in Betrieb befindlichen Biogasanlagen ist die Schweiz bei weitem nicht in der Lage, ihre Ressourcen, insbesondere Mist und Gülle aus der Landwirtschaft, vollständig auszuschöpfen.
Hindernisse für die Entwicklung von Biogas
Ronan Bourse, Direktor von Ökostrom Schweiz, betonte, dass die Landwirte eine entscheidende Rolle in der Energieversorgung des Landes spielen. Der Ausbau von Biogasanlagen wird jedoch durch mangelnde Unterstützung des Bundes und Restriktionen bei der Flächennutzungsplanung erschwert. Der Verband hofft, dass durch zwei neue Verordnungen, die bis zum Jahresende erwartet werden, die Rahmenbedingungen verbessert werden, um das Wachstum dieser Branche zu fördern.
Wertschätzung von Biomasse und Abfall
Das Bioökonomie-Forum, das 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland bei Bluefactory zusammenbrachte, stellte verschiedene innovative Lösungen zur Förderung lokaler Ressourcen vor. Darunter die Umwandlung von Molke in ein Sportgetränk oder die Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse. Beispielsweise wurde auch die Idee vorgestellt, Pflanzenölabfälle zur Herstellung von vegetarischem Hackfleisch zu verwerten.
RadioFr. – Justin Schaller
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