Das UDC-Komitee wollte seinen Aktivisten die Wahlfreiheit geben. Die an diesem Samstag in Aarau versammelten Delegierten der grössten Partei der Schweiz entschieden sich mit 248 zu 90 Stimmen für eine einheitliche Finanzierung der Gesundheitsversorgung. Vor der Abstimmung folgten mehr als zwanzig Redner einer langen Diskussion zu diesem Thema.
Die Parteiführung neigte zu einem „Nein“ zur EFAS-Reform, die am 24. November dem Volk vorgelegt wurde. Doch die UDC-Gesundheitsdirektoren der Kantone Zürich, Bern und Aargau waren dafür, ebenso Alt-Bundesrat Christoph Blocher. Die Delegierten folgten schließlich dem „Patriarchen“ der Partei.
Von der Linken bekämpfte Reform
Die EFAS-Reform sieht vor, dass alle stationären und ambulanten Leistungen der Grundversicherung nach demselben Verteilungsschlüssel übernommen werden: 26,9 % durch die Kantone, 73,1 % durch die Krankenkassen. Derzeit zahlen die Kantone für ambulante Behandlungen keine Kosten und übernehmen 55 % der Kosten für stationäre Behandlungen.
Gegen das Vorhaben stoßen Linke und Gewerkschaften, die die für das Referendum notwendigen Unterschriften gesammelt haben. Bei Annahme durch die Bevölkerung soll die Änderung ab 2028 für den ambulanten und stationären Bereich in Kraft treten, ab 2032 auch für die Langzeitpflege.
Autobahnverbreiterung wird gefeiert
Die anderen zur Bundesabstimmung vorgelegten Themen wurden unter den UDC-Delegierten nicht diskutiert. Die Versammlung unterstützte den von Bundesrat Albert Rösti vertretenen Ausbau der Autobahnen weitgehend mit 384 Stimmen bei 1 Gegenstimme und 3 Enthaltungen. Dieses Objekt umfasst sechs Projekte, die auf fünf Milliarden Franken geschätzt werden. In der Westschweiz muss lediglich die Achse Le Vengeron-Coppet-Nyon im Kanton Waadt auf zwei drei Fahrspuren über 19 Kilometer ausgebaut werden.
Auch im Mietrecht folgten die Delegierten dem Rat der Parteispitze. Sie unterstützten die Maßnahmen gegen missbräuchliche Untervermietung mit 361 Stimmen und 3 Enthaltungen sowie die Vereinfachung der Kündigung von Mietverträgen für den Eigenbedarf mit 356 Stimmen und einer Enthaltung.