An der ETH Zürich versammelten sich nach mehreren Fällen von Diskriminierung, Mobbing und sexuellen Übergriffen am Freitag Wissenschafts- und Studierendenvereinigungen vor der Schule. Sie glauben, dass die Leitung der Einrichtung mehr Maßnahmen gegen Missbrauch ergreifen muss. Eine Petition wurde eingereicht.
Am 20. Oktober haben die Organisationen Women in Natural Sciences, 500 Women Scientists Zürich und Speak Up! in Academia startete eine Petition mit dem Titel „Wir sind schockiert“ sowie ein Manifest. Mit 1.300 Unterschriften prangert die Petition die Untätigkeit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich angesichts der ihr gemeldeten Fälle von Mobbing, sexueller Belästigung oder Diskriminierung an.
Den Ursprung dieses Ereignisses bildet ein Artikel von Tagesanzeigerneu veröffentlicht in Der Bundin dem über Beschwerden von acht Personen gegen einen international renommierten Professor berichtet wurde. Die Beschwerdeführer hätten sich mehrfach an das Management gewandt, betont Der Bund. Doch laut Petition reichte das interne System der Institution nicht aus.
Weitere Maßnahmen erforderlich
Diese Petition war auch ein Aufruf, am frühen Freitagabend an einer Kundgebung auf der Polyterrasse der Schule teilzunehmen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Petition unter den Blicken und dem Applaus von mehreren Dutzend Menschen an zwei Vertreter der Unternehmensleitung übergeben.
Als Wissenschaftlerin geht mich das direkt an, denn solche Aktionen zerstören Karrieren und Leben
Zu den Forderungen der Organisationen zählen unter anderem ein seriöses anonymes und externes Meldetool, ein Rechtsfonds für die Prozesskosten der Opfer und mehr Transparenz über die Zahl der eingereichten Beschwerden. Valentina Gasser vom Speak Up!-Organisationskomitee. in Academia prangert ein Klima an, in dem problematisches Verhalten „akzeptiert“ wird und in dem „niemand es wagt, etwas zu sagen“, was die Tür für „sexuelle Annäherungsversuche und rassistisches Verhalten“ offen lässt.
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Reaktion der ETHZ
Das Management bestritt diese Vorwürfe. Laut Julia Dannath, Vizepräsidentin für persönliche Entwicklung und Führung, ist die Frustration verständlich, denn „jeder Fall ist einer zu viel.“ Sie betont aber, dass die Schule „ihre Prozesse stark verbessert und verändert hat“. Sie erinnerte daran, was sie in den letzten Jahren bereits eingerichtet hat, insbesondere einen Service zur Meldung von Fällen sexueller Belästigung, Helpdesks, Mediatoren sowie ein anonymes Meldeformular.
Das Polytechnikum reagierte auch mit der Bestätigung, dass die in der Petition der Demonstranten genannten Ziele von der Leitung geteilt würden. In einer schriftlichen Stellungnahme stellte die ETH Zürich klar, dass sie alle Forderungen und Vorschläge, die den Umgang mit Missbrauchsfällen verbessern könnten, eingehend prüfen werde.
Radiothema: Camille Degott
Web-Schreiben: itg
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