Der Minister für Ausrüstung und Wasser, Nizar Baraka, äußerte seine tiefe Besorgnis über die Verschlechterung des Grundwasserspiegels in der Region Fes-Meknes, die durch extreme klimatische Bedingungen und zunehmende Übernutzung bedroht ist. Um dieser Krise zuvorzukommen, wird derzeit ein Meerwasserentsalzungsprojekt untersucht.
Aufgrund zunehmend unvorhersehbarer Klimaschwankungen und starker Schwankungen der Niederschläge besteht die Gefahr, dass der Grundwasserspiegel in der Region Fes-Meknes den künftigen Bedarf an Trink-, Industrie- und Touristenwasser nicht mehr decken kann. Diese alarmierende Situation ist auf die übermäßige Ausbeutung der Grundwasserressourcen und die Auswirkungen wiederholter Dürren zurückzuführen, die dieses Gebiet heimsuchen und zu einem immer deutlicheren Defizit zwischen Wasserangebot und -nachfrage führen.
Besonders gefährdet ist das Fez-Meknes-Aquifersystem, das etwa 50 % des gesamten Defizits an unterirdischen Ressourcen im Sebou-Becken ausmacht. Im Jahr 2018 wurde dieses Defizit auf 136,9 Millionen Kubikmeter pro Jahr geschätzt. Diese Situation hat direkte Auswirkungen auf Schlüsselsektoren in der Region wie Landwirtschaft, Industrie, Tourismus und Trinkwasserverbrauch. Das Ministerium für Ausrüstung und Wasser hat daher vor den wachsenden Spannungen bei diesen Ressourcen aufgrund der Kombination aus demografischem Wachstum, wirtschaftlicher Entwicklung, insbesondere der landwirtschaftlichen Entwicklung, und den Auswirkungen des Klimawandels gewarnt.
Um diesem Problem zu begegnen, plant die Regierung die Umsetzung mehrerer Maßnahmen und Projekte zur Sicherung der Wasserversorgung der Region. Zu diesen Initiativen gehört die Umsetzung von Projekten zur Entwicklung der Wasserressourcen, insbesondere der Wasserversorgung von Fes und Meknes aus dem Idriss-1er-Staudamm. Diese Projekte zielen darauf ab, die Wasserversorgungsquellen zu diversifizieren und den Druck auf den lokalen Grundwasserspiegel zu verringern.
Darüber hinaus hat das Ministerium für Ausrüstung und Wasser eine Konsultation zur Durchführung einer eingehenden Studie zur Bewertung der Machbarkeit eines Meerwasserentsalzungsprojekts eingeleitet. Dieses Projekt könnte eine wichtige Alternative im Falle einer Sättigung der konventionellen Ressourcen darstellen. Die Meerwasserentsalzung scheint eine strategische Lösung zu sein, um den wachsenden Bedarf an Trinkwasser in der Region Fes-Meknes zu decken. In der Studie wird nicht nur die Machbarkeit der Errichtung einer neuen Entsalzungsstation untersucht, sondern auch die Möglichkeit, die Kapazität bestehender Stationen, insbesondere der von Rabat, zu erweitern oder zu erhöhen.
Ziel dieser Projekte ist es, langfristig eine stabile Wasserversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig die Abhängigkeit vom immer empfindlicheren Grundwasser zu verringern. Wassermanagement wird somit zu einem wesentlichen Thema für die nachhaltige Entwicklung der Region, insbesondere angesichts der aktuellen Umweltherausforderungen. Das Ministerium betont auch die Bedeutung der Erhaltung natürlicher Ressourcen in einem Kontext, in dem die Landwirtschaft nach wie vor ein Schlüsselsektor der lokalen Wirtschaft ist und der Wasserbedarf mit dem Bevölkerungswachstum und der wirtschaftlichen Entwicklung weiter steigt.
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