Euro 2024: „Die Schweiz zeigte die beste taktische Idee“

Euro 2024: „Die Schweiz zeigte die beste taktische Idee“
Euro 2024: „Die Schweiz zeigte die beste taktische Idee“
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Der Euro hat begonnen – und auf welche Weise! Für mich als Spieler war die Europameisterschaft schon immer das grösste Ereignis, denn tausende Schweizer Fans können die Spiele besuchen und dieses Fussballfest feiern. Apropos Feiern: Das Eröffnungsspiel der Schweizer Mannschaft war großartig. Die erste Halbzeit gegen Ungarn war aus meiner Sicht die beste Leistung, die ich je von der Nati gesehen habe.

Aber eins nach dem anderen: War ich überrascht, Kwadwo Duah und Michel Aebischer in der Startelf zu sehen? Ja ich war. Doch während des Spiels wurde schnell klar, dass diese Entscheidungen mit diesen Spielerprofilen absolut Sinn machten. Was mich jedoch wirklich überraschte, war die grundsätzliche Schweizer Geisteshaltung. Murat Yakin spielt in seiner Freizeit gerne Schach. In Köln tat er es ihm auf dem Platz gleich und setzte den ungarischen Trainer Marco Rossi bereits nach wenigen Minuten schachmatt. Ungarn hatte wenig Ideen und keine Lösungen gegen die Haltung der Schweiz in der ersten Halbzeit. Die Nati hat bisher die beste taktische Idee des Turniers gezeigt.

Ich möchte nicht hören, dass Ungarn schwach war. Dass es so schlecht abgeschnitten hat, liegt daran, dass die Schweiz es einfach nicht zugelassen hat, bessere Angebote zu machen. Das Personal konterkarierte die ungarische Mannschaft mit offensiven Ideen. Damit ging es um mehr als nur die Frage, wie man die Schlüsselspieler um Dominik Szoboszlai verteidigt. Wir haben uns viel mehr Lösungen überlegt, wie wir offensiv und im Ballbesitz spielen können, damit die gegnerischen Schlüsselspieler keine Möglichkeit haben, nach vorne zu kommen. Das schaffen nur großartige Teams. Nun ist auch die Schweiz dabei. Den Gegner so gut zu analysieren und mit innovativen Lösungen zu reagieren, das Timing in den Bewegungen … Zusammenfassend: Es war ein absolutes Vergnügen, dieser Mannschaft zuzusehen.

Es ist gut möglich, dass mit diesem Ansatz die Startelf gegen Schottland eine andere sein wird. Amdouni statt Duah? Oder sogar ein fitter Embolo, der bereits von Anfang an dabei war? Der Mittwoch wird ein völlig anderes Spiel sein, mit weniger Räumen und Schottland, das sich mit einem kompakten Verteidigungsblock positioniert. Die Frage ist: War der Geniestreich gegen Ungarn ein Einzelfall oder kann er sich am Mittwoch wiederholen? Dann wird es eine Frage der Mentalität. Das Selbstvertrauen des gesamten Teams wächst weiter, der Zusammenhalt wächst, jeder glaubt an seine Fähigkeiten und vertraut den Mitarbeitern. Wir werden dann in diesem Turnier für jede Nation gefährlich und vor allem unberechenbar sein.

Ich habe es in meiner ersten Kolumne gesagt und ich wiederhole es: Das Erreichen des Halbfinales der EM ist möglich und am Mittwoch können wir den nächsten Schritt in diese Richtung machen. Meine Freude, diese Schweizer Nationalmannschaft bald wiederzusehen, ist sehr groß.

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