Genf erwägt die Einführung eines Schwangerschaftsurlaubs innerhalb der kantonalen Verwaltung (Bild zur Veranschaulichung).
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Der Kanton Genf erwägt die Einführung eines vierwöchigen Schwangerschaftsurlaubs für Angestellte im öffentlichen und subventionierten Dienst. Der Grosse Rat überwies am Freitag einstimmig eine Petition der Gewerkschaften an den Ständerat, die ein Recht auf Schwangerschaftsurlaub von mindestens vier Wochen fordert.
„Genf kann ein Beispiel geben“, bemerkte der Sozialist Jean-Pierre Tombola am Freitag. Dieser Urlaub, den es in der Schweiz nicht gibt, würde es Frauen ermöglichen, sich vor der Geburt auszuruhen und Ermüdungserscheinungen vorzubeugen. Derzeit werden die meisten Frauen am Ende ihrer Schwangerschaft krankgeschrieben, aber eine Schwangerschaft sei keine Krankheit, so Herr Tombola.
Die Gewerkschaften sind davon überzeugt, dass Frauen in der Lage sein müssen, ihre Schwangerschaft unter guten Bedingungen zu beenden, ohne dass sich dies auf ihr Gehalt auswirkt. Der Staatsrat, der diese Frage bereits prüft, hat sechs Monate Zeit, um den Petenten zu antworten.
Die Leiterin des Finanzdepartements, Nathalie Fontanet, legte im Ausschuss fest, dass die Kosten für einen vierwöchigen Schwangerschaftsurlaub 3,8 Millionen Franken betragen würden. Kosten, die durch eine Verdienstausfallentschädigung (APG) gedeckt werden können, schätzt der Magistrat.
Die Einführung des Mutterschaftsurlaubs ist daher keine gigantische finanzielle Angelegenheit. Laut Staatsrat besteht die eigentliche Herausforderung letztlich darin, Frauen im Mutterschaftsurlaub zu ersetzen, da es derzeit keine Möglichkeit gibt, diese Abwesenheiten zu kompensieren.
/ATS
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