Nach einem Vorfall am 22. November in Saint-Malo, bei dem zwei Balkone in einer Kaserne einstürzten, ist die besorgniserregende Situation in den Unterkünften der Gendarmen erneut ans Licht gekommen, heißt es in einem Bericht von TF1. Leider ist dies nur ein Beispiel unter vielen. In Dijon verdeutlicht einer der heruntergekommensten Gendarmen Frankreichs das Ausmaß des Problems.
Rissige Wände, heruntergekommene Balkone und minderwertige Elektroinstallationen gefährden die dort lebenden Familien. In diesem um 20 Uhr ausgestrahlten Bericht sagten Angehörige von Gendarmen mit verdeckten Gesichtern aus und enthüllten Lebensumstände, die manchmal einer echten Tortur ähneln.
Erbauliche und überwältigende Zeugnisse
Die Frau eines Gendarmen beschrieb das tägliche Leben ihrer Familie in unhygienischen Unterkünften und wies auf zahlreiche Probleme hin. „Die Wände sind aus Papier. Wir hören alle unsere Nachbarn, wir hören die Toilettenspülung. Der Strom entspricht überhaupt nicht dem Standard und ist daher äußerst gefährlich für Kinder. Wenn ich einen Stecker ziehe, entsteht regelmäßig ein Funke“, sagte sie gegenüber TF1.
Im Winter erschwert die fehlende Heizung die Sache zusätzlich: „Wir mussten bereits Wasser in einem Topf erhitzen, um das Bad für die Kinder zu füllen. Es belastet die Moral, weil es kalt ist, weil wir wütend sind. Unsere Ehemänner dienen dem Staat und das bekommen wir als Dank. »
Ein strukturelles und finanzielles Problem
Von den 3.728 Kasernen in Frankreich müssen 430 dringend renoviert werden. Allerdings wurden in zehn Jahren 2,2 Milliarden Euro an Arbeiten nicht ausgeführt. Laut Bruno Belin, Senator aus Vienne, verhindern die oft hohen Budgets für die Zahlung von Mieten die Finanzierung von Renovierungen. „Es gibt Schlichtungsverfahren, die auf der Ebene der Generaldirektion der Gendarmerie und dann natürlich auf der Ebene des Ministeriums stattfinden. Diese Arbeit wurde trotz ihrer Validierung oder ihres Interesses nicht finanziert“, erklärt er auf TF1.
Für 2025 sind 300 Millionen Euro für die Sanierung von Wohnungen und öffentlich zugänglichen Räumen geplant, doch das reicht bei weitem nicht aus. Marie-Laure Pezant, Sprecherin der Nationalgendarmerie, betont die Bedeutung regelmäßiger Investitionen: „Die Instandhaltung des Gendarmerieeigentums ist nicht nur eine Frage eines Jahres. Wir müssen jedes Jahr investieren können. Also ja, in naher Zukunft ist es zufriedenstellend, aber wir müssen in der Lage sein, es nachhaltig zu gestalten. »